
Bundesregierung hält an Troika für Griechenland fest
Die Bundesregierung hält an der Troika zur Überwachung des griechischen Hilfsprogramms fest. Es gebe für die Regierung "keinen Anlass, von diesem bewährten Mechanismus abzuweichen", erklärte Vize-Regierungssprecherin Christiane Wirtz am Montag in Berlin. Die Regierung habe auch keine Anhaltspunkte, dass die EU-Kommission von dem Verfahren Abstand nehmen wolle. Wirtz reagierte damit auf Medienberichte, wonach EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Troika aus Europäischer Kommission, EZB und IWF abschaffen will.
Griechischer Finanzminister warnt vor Verscherbeln des Tafelsilbers
Der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis hat die Pläne der neuen linksgeführten Regierung verteidigt, geplante Privatisierungen von Staatseigentum auf Eis zu legen. Es sei nicht sehr schlau, das Tafelsilber des Staats durch weitere Privatisierungen zu verscherbeln, sagte Varoufakis in einem am Montag in der Online-Ausgabe der Zeitung "Le Monde" veröffentlichten Interview. In einer deflationären Phase sei es klüger, Staatseigentum weiter zu entwickeln und seinen Wert zu steigern.
Wachstumstempo in Deutschlands Industrie verlangsamt sich
Die Aktivität im verarbeitenden Sektor in Deutschland hat sich im Januar nicht so gut wie erhofft belebt. Zwar deuten die Signale weiter auf Wachstum hin, doch das Tempo verläuft moderater als in den Vormonaten. Negativ wirkte sich hierbei besonders eine Verlangsamung des Stellenzuwachses aus, so der Informationsdienstleister Markit. Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitendes Gewerbe sank in der zweiten Veröffentlichung auf 50,9. Vorläufig lag er bei 51,0, im Dezember bei 51,2. Volkswirte hatten einen Stand von 51,0 Punkten erwartet. Damit hat die durch die vorher veröffentlichten Stimmungsindikatoren von ifo, ZEW und Sentix geweckte Hoffnung auf eine deutlichere Wirtschaftsbelebung einen Dämpfer erhalten.
Industrie in Eurozone kommt im Januar nur langsam auf Schwung
Bei den Industrieunternehmen in der Eurozone setzt sich der zaghafte Aufschwung fort, allerdings bleibt das Wachstum auf einem anhaltend niedrigen Niveau. Der Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe wurde in der zweiten Veröffentlichung für Januar mit 51,0 bestätigt, ein Stand, den auch Volkswirte erwartet hatten. Im Dezember lag er noch bei 50,6. Die Ergebnisse stützen nach Einschätzung von Chris Williamson, dem Chefvolkswirt des Datendienstleisters Markit, der die Umfrage durchführt, "die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), drastische Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft zu ergreifen". Die dadurch ausgelöste Abschwächung des Euro dürfte den Unternehmen - zusammen mit den gefallenen Ölpreisen - in den kommenden Monaten zugute kommen.
Coeure sieht QE-Programm der EZB als "open-ended"
Das von der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossene Staatsanleihen-Kaufprogramm ist nach den Worten von Direktoriumsmitglied Benoit Coeure "open ended" und wird nicht "überhastet" abgeschlossen. Sollte das Ziel der EZB nicht erreicht werden, die Inflation innerhalb der bislang geplanten Laufzeit bis September 2016 nahe an 2 Prozent zu bringen, "dann werden wir mehr machen". Bei dem laut Coeure in der ersten März-Hälfte startenden Kaufprogramm sollen pro Monat 60 Milliarden Euro an Aktiva, vorrangig Staatsanleihen, gekauft werden. Zugleich eröffnet das sogenannte Quantitative Easing (QE) den Regierungen in der Eurozone eine "einzigartige" Chance zur Zusammenarbeit und zur Beseitigung struktureller Wachstumshemmnisse, sagte Coeure. Damit könne die Wirtschaft aus der "Falle von langsamem Wachstum und geringem Vertrauen" herausgeholt werden. Mit dazu beitragen dürften auch die gesunkenen Energiepreise und ein für die Belebung des Wachstums günstigerer Euro-Wechselkurs.
Separatistenführer will bis zu 100.000 Kämpfer mobil machen
Der Separatistenführer im ostukrainischen Donezk, Alexander Sachartschenko, hat eine "Generalmobilmachung" in den kommenden Tagen angekündigt. Es sei geplant, bis zu 100.000 Kämpfer in der selbst ernannten "Volksrepublik Donezk" mobil zu machen, sagte Sachartschenko am Montag der Nachrichtenagentur der Rebellen, DAN. Dies solle in zehn Tagen geschehen. Die Separatisten hatten vergangene Woche erklärt, sie wollten ihre Offensive in den Regionen Donezk und Lugansk ausweiten. Ein Großteil des Gebiets wird bis jetzt von Kiew kontrolliert.
+++ Konjunkturdaten:
+ Großbritannien
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan 53,0 (PROG: 52,6, Dez 52,7)
+ Frankreich
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Jan 49,2 (PROG: 49,5, Dez 47,5)
+ Italien
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan 49,9 (PROG: 48,8, Dez 48,4)
+ Schweiz
Einkaufsmanagerindex Jan Einkaufsmanagerindex 48,2 (PROG: 49,2, Dez 53,6)
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February 02, 2015 07:30 ET (12:30 GMT)
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