
Von Natali Schwab
Die Ausgaben der privaten Haushalte in Deutschland werden nach Einschätzung des Forschungsinstituts GfK im laufenden Jahr real um 1,5 Prozent steigen. Für die gesamte Europäische Union erwartet die GfK einen Anstieg von 1,0 bis 1,5 Prozent. Der private Konsum dürfte damit in Deutschland genauso stark wachsen wie das Bruttoinlandsprodukt, erklärte GfK-Vorstandsvorsitzender Matthias Hartmann.
Einer wird jedoch nur wenig von den steigenden Konsumausgaben profitieren, schätzt die GfK: Der Einzelhandel. Die Deutschen geben ihr Geld zur Zeit lieber für Immobilien, Renovierungen und Reisen aus.
Der Lebensmitteleinzelhandel werde voraussichtlich lediglich um 0,5 Prozent wachsen. Dies liege an den sinkenden Verkaufsmengen wie auch an den stabilen Preisen. Im Non-Food-Handel sieht es nach Ansicht der GfK etwas besser aus. Der Markt werde in diesem Jahr voraussichtlich 1,3 Prozent zulegen und sich damit etwas besser entwickeln als im vergangenen Jahr. Dabei sollte auch der Textilbereich wieder besser abschneiden, wo die ungünstige Wetterlage den Markt im letzten Jahresdrittel 2014 einbrechen ließ. Andererseits dürfte der Handel mit Elektroartikeln gegen die guten Verkaufszahlen aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 kämpfen müssen.
Die GfK zeigte sich grundsätzlich recht zuversichtlich: Blieben die derzeitigen Rahmenbedingungen stabil, werde die Wirtschaft in ganz Europa wieder deutlich wachsen, so die Forscher. Damit würden sich auch die Lebensverhältnisse der Verbraucher in vielen Ländern weiter verbessern. Auf dem Arbeitsmarkt habe es im letzten Jahr erstmals seit dem Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise eine Wende gegeben. Dieser Trend werde sich in diesem Jahr fortsetzen. "Deshalb geht GfK davon aus, dass der private Konsum in Deutschland, aber auch in Europa insgesamt eine deutlich Stütze für die Konjunktur sein wird", sagte Hartmann.
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February 04, 2015 04:25 ET (09:25 GMT)
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