
Von Andreas Plecko
Das ifo-Wirtschaftsklima für den Euroraum deutet auf eine Konjunkturerholung hin. Im ersten Quartal 2015 stieg der Index auf 112,7 von 102,3 Punkte im Vorquartal, wie das ifo Institut mitteilte. Damit liegt er wieder über seinem langfristigen Durchschnitt von 106,1 Punkten. Sowohl die Beurteilung zur Wirtschaftslage als auch die Konjunkturerwartungen für die nächsten sechs Monate hellten sich auf. Mit Ausnahme von Griechenland und Finnland hat sich in allen Ländern des Euroraums die Wirtschaftslage verbessert oder blieb zumindest gegenüber Ende 2014 unverändert.
Die aktuelle Lage wird in der Mehrzahl der Euroländer aber weiterhin als ungünstig eingeschätzt, merkt das ifo Institut an. Günstige Bewertungen zur Wirtschaftslage erhielten Deutschland, die baltischen Länder und die Slowakei. Für Irland äußerten sich die Experten das erste Mal seit über sieben Jahren positiv zur aktuellen Wirtschaftslage.
Der Optimismus hinsichtlich der künftigen Entwicklung in den nächsten sechs Monaten hat nahezu überall wieder zugenommen. In Griechenland, Portugal, Litauen und Slowenien haben sich die Konjunkturerwartungen gegenüber dem Vorquartal dagegen verschlechtert. Mit sinkenden Preisen im Jahresdurchschnitt 2015 rechnen die Experten lediglich in Griechenland.
Mittelfristig sind die Inflationserwartungen über die Länder hinweg sehr unterschiedlich und liegen durchweg über 1 Prozent. Für den Euroraum erwarten die ifo Ökonomen 2015 einen Preisanstieg von 0,7 Prozent. In den nächsten drei bis fünf Jahren rechnen sie mit einer jährlichen Inflationsrate von circa 1,6 Prozent.
Das ifo Institut befragt Experten aus einer Vielzahl von Ländern zur Konjunkturentwicklung und zu anderen Wirtschaftsdaten. An der aktuellen Befragung nahmen 291 Experten teil.
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February 05, 2015 05:00 ET (10:00 GMT)
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