
Von Hans Bentzien
Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten für Deutschland sind im Februar auf ein Allzeithoch gestiegen. Nach Mitteilung von sentix besserte sich auch die Beurteilung der Konjunkturlage deutlich, so dass die Konjunkturforscher nun für Deutschland von einem "Boom"-Signal sprechen. Der sentix-Index für Euroland deutet lediglich auf einen Aufschwung hin, weil zwar beide Indexkomponenten steigen, die Lagebeurteilung aber immer noch im negativen Bereich notiert.
Der deutsche sentix-Index erhöhte sich von 26,6 auf 35,0 Punkte, der Euroland-Index von 0,9 auf 12,4 Punkte. Allerdings lag der Lageindex noch mit 1,8 Punkten im Minus. Ursache der Indexanstiege sind nach Aussage von sentix-Analyst Sebastian Wanke die "Konkretisierung des QE-Programms der Europäischen Zentralbank", der schwache Euro und der niedrige Ölpreis.
Nach seiner Einschätzung werden die ZEW-Konjunkturerwartungen um über 15 Punkte auf rund 65 steigen und der ifo-Index um gut 2 Punkte auf 109. In den vergangenen Monaten hat sich der sentix-Index als guter Vorlaufindikator dieser beiden Indizes erwiesen. Befragt wurden im Februar rund 1.000 Analysten.
Ein etwas weniger positives Bild zeichnet der von der Commerzbank auf Basis realer Variablen erhobene Early Bird. Mit 0,46 Punkten hielt er sich zwar laut Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen "auf einem recht hohen Niveau", doch wurden die positiven Auswirkungen des schwachen Euro nahezu vollständig von einer schwächeren Weltwirtschaft neutralisiert.
"Damit stehen die Zeichen zwar weiter auf eine anhaltende Erholung der deutschen Wirtschaft, Hoffnung auf einen kräftigen Aufschwung macht der Early Bird aber nicht", kommentierte Solveen die Daten. Solveen bezweifelt, dass das ifo-Geschäftsklima im aktuellen Zyklus die Marke von 110 Punkten überschreiten kann.
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February 09, 2015 05:01 ET (10:01 GMT)
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