
Von Herbert Rude
Die Griechenland-Krise beherrscht weiterhin die Börsen in Europa. Vor dem Treffen der Eurozone-Finanzminister am Mittwoch verziehen sich die Anleger an den Aktienmärkten an die Seitenlinien. Zur Eröffnung am Dienstag treten die Märkte mehr oder weniger auf der Stelle: Euro und deutsche Bundesanleihen notieren fast unverändert. Auf der Aktienseite kann sich der DAX behaupten, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,1 Prozent höher, eine kleine Reaktion auf die kräftigen Verluste der vergangenen beiden Handelstage.
"Die Zeit wird knapp", merkt ein Marktteilnehmer zu Griechenland an. Das Hilfsprogramm läuft Ende des Monats aus. Bereits im März dürfte das Geld in der Kasse von Athen knapp werden. Die Societe Generale erwartet, dass sich die Finanzminister auf einen Zeitplan für die weiteren Verhandlungen einigen werden.
Unter Druck stehen UBS. Die Aktien der schweizerischen Großbank reagieren mit einem kräftigen Abschlag von 2 Prozent auf die Bekanntgabe der Ergebnisse für das vierte Quartal. Nach Einschätzung von Vontobel sind die Zahlen insgesamt "nicht großartig" ausgefallen. Negativ heben die Analysten aber die "schwachen" Mittelzuflüsse und Margen im Wealth Management hervor. Das Investmentbanking habe sich besser als befürchtet entwickelt. Die Umsätze seien hier stärker gestiegen bei zugleich niedrigeren Kosten. Laut Vontobel dürften die geringeren Mittelzuflüsse auf Abflüsse aus Europa und Unsicherheiten in den Schwellenländern zurückzuführen sein.
Der Bankenindex im Stoxx verliert 0,5 Prozent. Angeführt wird die Verliererliste unter den Branchenindizes von den Öl- und Gaswerten, deren Index um 0,8 Prozent abgibt.
Der Technologieindex gewinnt dagegen 0,4 Prozent: Gestützt wird die Stimmung für die Branche von Qualcomm, die einen Rechtsstreit in China beendet haben. Im DAX steigen Infineon um 0,6 Prozent.
BMW ziehen um 0,4 Prozent an. Wegen der hohen Nachfrage wird der Automobil-Hersteller in diesem Jahr neue Arbeitsplätze aufbauen. Der stellvertretende Aufsichtsratschef und Betriebsratsvorsitzende Manfred Schoch nannte dem "Münchener Merkur" die Zahl von 5.000 neuen Stellen.
Bei den Einzelwerten in der zweiten Reihe des deutschen Markts stehen Hugo Boss im Blickpunkt. Als "Flucht aus der Beteiligung" bezeichnet ein Händler die beiden Platzierungen von Permira vom Vorabend. Die an institutionelle Investoren veräußerten Aktien seien mit 102 Euro am unteren Ende der Platzierungsspanne an den Markt gekommen, die bei 102 bis 109,60 Euro gelegen habe. Gleichzeitig habe Permira jedoch das Volumen von 7,35 auf 9 Millionen Aktien kräftig aufgestockt. Er schließt nicht aus, dass der Kurs der Aktie wie bei der Platzierung im Dezember noch unter den Platzierungspreis rutscht. Zur Eröffnung verliert der Kurs 4,2 Prozent auf 105,00 Prozent.
Die an die italienische Marzotto-Gruppe für insgesamt 500 Millionen Euro verkauften Boss-Aktien dürften bei einem unterstellten Verkaufspreis von 102 Euro je Aktie knapp 5 Prozent des Aktienkapitals entsprechen, sagt ein anderer Händler. Für den Textil- und Modekonzern dürfte die Beteiligung strategischer Natur sein, was aus Sicht von Hugo Boss zu begrüßen sei.
TUI steigen um 0,3 Prozent, die Quartalszahlen sind besser ausgefallen als das aufgrund der negativen saisonalen Einflüsse im ersten Quartal zu erwarten war. MTU profitieren mit einem Plus von 2,0 Prozent von mehreren positiven Analystenaussagen. Auch Dürr ziehen nach der Hochstufung durch die UBS am Montag nun deutlich an.
Aurubis verlieren dagegen 2,7 Prozent, nachdem das Bankhaus Lampe die Aktie laut Händlern auf "Sell" von "Buy" gesenkt hat. Die Societe Generale hat die Telefonica Deutschland auf "Sell" von zuvor "Hold" heruntergenommen, der Kurs fällt um 5,3 Prozent
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1325 -0,0% 1,1326 1,1324 EUR/JPY 134,52 +0,2% 134,31 134,43 EUR/CHF 1,0460 -0,1% 1,0472 1,0464 USD/JPY 118,78 +0,2% 118,58 118,70 GBP/USD 1,5243 +0,2% 1,5213 1,5224 ===
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February 10, 2015 03:36 ET (08:36 GMT)
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