Knapp sechseinhalb Jahre nach der Lehman-Pleite hat die Bundesbank ihre Altlasten aus der Insolvenz des US-Instituts erfolgreich abgearbeitet. Im Januar sei die Restforderung von rund 1,9 Milliarden Euro aus den Insolvenzmassen der deutschen Lehman-Tochter und der US-Muttergesellschaft beglichen worden, teilte die Notenbank am Dienstag in Frankfurt mit.
"Wir haben am Ende eines sechseinhalbjährigen Verwertungs- und Insolvenzprozesses nicht nur unsere Ausgangsforderung über rund 8,5 Milliarden Euro erhalten", erklärte Bundesbank-Vorstand Joachim Nagel. "Auch nach den hinzugekommenen Zinsforderungen und Verfahrenskosten von rund 0,8 Milliarden Euro kann nun eine schwarze Null festgestellt werden."
Zum Zeitpunkt der Pleite der US-Investmentbank Mitte September 2008 hatte die Bundesbank als Mitglied des Euro-Systems geldpolitische Forderungen gegenüber Lehman von 8,5 Milliarden Euro. Lehman hatte vor allem hochkomplexe Produkte wie Kreditpakete (Asset Backed Securities/ABS) als Pfand für Zentralbankgeld hinterlegt.
Nach den Schockwellen des Jahres 2008 brach der Markt für solche Wertpapiere zunächst zusammen. Die Bundesbank schlug die Papiere nicht sofort mit hohen Abschlägen los, sondern verkaufte sie im Laufe der Jahre an professionelle Anleger wie Hedgefonds und Finanzinvestoren./ben/DP/stb
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