
Von Andreas Kißler
BERLIN--Die deutsche Wirtschaft erwartet für dieses Jahr angesichts niedriger Ölpreise und des schwachen Euro-Kurses mehr Wachstum als noch 2014 gedacht. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hob seine Prognose für 2015 an und erwartet nun eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,3 Prozent.
Die Kammerorganisation ist damit pessimistischer als die Bundesregierung und die meisten Ökonomen. Ende Oktober 2014 hatte sie allerdings noch für dieses Jahr lediglich eine Zunahme um 0,8 Prozent gesehen. Die Bundesregierung hatte vor zwei Wochen in ihrem Jahreswirtschaftsbericht ihre Wachstumsprognose für 2015 von 1,3 auf 1,5 Prozent angehoben, auch die meisten Ökonomen erwarten diese Größenordnung. Vergangenes Jahr war die Wirtschaft bereits um 1,5 Prozent gewachsen.
Gründe für die Prognosekorrektur sind vor allem der niedrige Ölpreis und der schwache Euro, die die deutsche Wirtschaft begünstigen. Sie wird gestützt von einer neuen Unternehmensbefragung des DIHK, der zufolge die Wirtschaft etwas zuversichtlicher auf die kommenden Monate blickt.
Die Kammerorganisation rechnet vor diesem Hintergrund mit einer Steigerung der privaten Konsumausgaben um 1,5 Prozent in diesem Jahr nach 1,1 Prozent im vergangenen. Die Jahresteuerung sieht der DIHK bei 0,5 Prozent. Für die Exporte erwartet er 2015 ein Plus von 5,0 Prozent. Die Importe sollen mit 6,0 Prozent aber stärker zulegen. Die Bruttoanlageinvestitionen werden nach der Erwartung der Wirtschaftsexperten um 1,7 Prozent zunehmen. Die Zahl der Arbeitslosen sehen sie bei 2,85 Millionen nach 2,898 Millionen im vergangenen Jahr.
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February 11, 2015 03:30 ET (08:30 GMT)
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