
Von Christian Grimm
Kurz vor der wichtigen Sitzung zur Zukunft Griechenlands im Euro hat Finanzminister Yanis Varoufakis seinen deutschen Amtskollegen und die Kanzlerin in höchsten Tönen gelobt. "Angela Merkel ist die mit Abstand scharfsinnigste Politikerin in Europa. Da gibt es keinen Zweifel", sagte Varoufakis dem Magazin stern. Auch für Schäuble fand er anerkennende Worte und nannte ihn den "einzigen europäische Politiker mit intellektueller Substanz".
Am Nachmittag beraten die Finanzminister aus dem Währungsblock über die Zukunft Athens im Euro. Ungeachtet seiner Eloge auf Merkel und Schäuble blieb Varoufakis in der Sache hart: "Wenn eine Schuld nicht mehr beglichen werden kann, dann führt das zu einem Schuldenschnitt", betonte er in dem Interview. Dafür könne man sich "alle möglichen Namen ausdenken" und gerade die deutsche und die griechische Sprache "sind da sehr erfinderisch".
"Entscheidend aber ist, dass die griechischen Schulden in naher Zukunft nicht zurückgezahlt werden können", erklärte der frühere Wirtschaftsprofessor.
Wie Varoufakis wollte aber auch sein Gegenüber aus Deutschland vor den Gesprächen keine Position aufgeben. An der Lage des Euro-Sorgenkindes trage niemand außerhalb Griechenlands Schuld, sagte der CDU-Politiker am Dienstagabend in Istanbul zum Abschluss der G20-Tagung. Ein schnelles Entgegenkommen der Geldgeber schloss Schäuble aus.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/chg/cln
(END) Dow Jones Newswires
February 11, 2015 03:47 ET (08:47 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.