
Eurogruppe verfolgt harte Linie im Schuldenstreit mit Athen
ATHEN/BERLIN - Im Schuldenstreit mit Griechenland verfolgen die Euro-Finanzminister einen harten Kurs. Unmittelbar vor einem Krisentreffen der Eurogruppe sagte deren Chef Jeroen Dijsselbloem am Mittwoch, weitere Finanzhilfen an das hoch verschuldete Land werde es nur unter strengen Bedingungen geben. Nun müsse zunächst die griechische Regierung von Premier Alexis Tsipras ihre Pläne präsentieren. Auch die Bundesregierung dämpfte die Erwartungen.
USA: Rohölbestände steigen stärker als erwartet
WASHINGTON - Die Rohöllagerbestände der USA haben in der vergangenen Woche erneut deutlich zugelegt. Wie das US-Energieministerium am Mittwoch in Washington mitteilte, stiegen die Vorräte um 4,9 Millionen auf 417,9 Millionen Barrel (je 169 Liter). Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um lediglich 3,75 Millionen Barrel gerechnet. Vor zwei Wochen waren die Lagerbestände infolge des Schieferölbooms erstmals über die Marke von 400 Millionen Barrel gestiegen.
Mittelstand findet wieder leichter Fachkräfte - 19 Mangelberufe
BERLIN - Der deutsche Mittelstand findet wieder etwas leichter Fachkräfte. In der Pflege, im Maschinenbau oder der Elektrotechnik gibt es aber weiter spürbare Engpässe. Das geht aus dem "Fortschrittsbericht 2014 zum Fachkräftekonzept der Bundesregierung" hervor, der am Mittwoch das Kabinett passierte.
Bundesarbeitsgericht rechnet bald mit ersten Klagen zu Mindestlohn
ERFURT - Das Bundesarbeitsgericht sieht nach Einführung des Mindestlohns in Deutschland eine neue Klagewelle auf die Richter zukommen. "Das Mindestlohngesetz wird einigen Arbeitsstoff für die Gerichte produzieren", sagte Präsidentin Ingrid Schmidt am Mittwoch in Erfurt. Nicht alles sei gesetzlich geregelt worden. Klärungsbedarf gebe es etwa bei Praktikantenverhältnissen, Zulagen, Zuschlägen oder der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall.
Ukrainische Griwna fällt auf historischen Tiefststand
KIEW - Die ukrainische Landeswährung Griwna ist auf einen historischen Tiefstand im Vergleich zu Euro und Dollar gefallen. Für einen Euro legte die Zentralbank der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik in Kiew am Mittwoch einen Wechselkurs von 28,87 Griwna fest, ein Dollar kostete 25,55 Griwna. Seit dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch im Februar 2014 hat die Griwna um mehr als 60 Prozent abgewertet. Die Devisenreserven der Ukraine sanken im Januar zudem auf ein Rekordtief von 6,42 Milliarden Dollar.
Blockupy will zur EZB-Eröffnung blockieren und demonstrieren
FRANKFURT - Die kapitalismuskritische Bewegung Blockupy will die Eröffnungsfeier für die neue Zentrale der Europäischen Zentralbank am 18. März in Frankfurt mit ganztägigen Protesten begleiten. Neben einer Kundgebung in der Innenstadt mit rund 10 000 erwarteten Teilnehmern solle es als Akt des zivilen Ungehorsams auch Blockaden der Zufahrt geben, kündigte ein Sprecher am Mittwoch an. Bei den Aktionen und einer Mahnwache am EZB-Gebäude sei mit rund 1000 Teilnehmern zu rechnen.
Werkzeugmaschinen-Branche wieder zuversichtlich
FRANKFURT - Nach dem eher schwachen Vorjahr blickt die deutsche Werkzeugmaschinen-Industrie wieder zuversichtlicher nach vorn. Die Branche erwarte für 2015 ein Produktionsplus von 3 Prozent, sagte Martin Kapp, Vorsitzender des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), am Mittwoch in Frankfurt: "Der niedrige Ölpreis und die Abwertung des Euro beleben die Investitionen und stärken damit auch die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen."
Bankenverband: Schuldendienst ist für Athen tragbar
BRÜSSEL - Forderungen aus Griechenland nach einem Schuldenschnitt oder einer Umschuldung stoßen beim Bundesverband Deutscher Banken auf große Skepsis. Griechenland zahle im Schnitt für seine Verbindlichkeiten 2,4 Prozent Zinsen, Deutschland komme hingegen auf 2,7 Prozent, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Michael Kemmer, am Mittwoch in Brüssel. Dort werden die Euro-Finanzminister vom späten Nachmittag an über den griechischen Schuldenstreit beraten.
DIHK: Russland-Krise schlägt bei deutscher Wirtschaft voll ins Kontor
BERLIN/MOSKAU - Der Absturz der russischen Wirtschaft trifft deutsche Unternehmen nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hart. "Die wirtschaftlich desolate Lage in Russland schlägt voll ins Kontor der deutschen Wirtschaft", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Mittwoch in Berlin. Über 90 Prozent der in Russland aktiven Firmen rechneten im laufenden Jahr mit noch schlechteren Geschäften. 2014 war der deutsche Russland-Handel bereits um ein Fünftel geschrumpft.
Russland sagt Griechenland Unterstützung zu
MOSKAU - Russland hat der neuen griechischen Regierung Unterstützung zugesagt. Sollte das wirtschaftlich angeschlagene Griechenland in Russland um Finanzhilfe bitten, werde dies geprüft, sagte Außenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen mit seinem neuen griechischen Kollegen Nikos Kotzias am Mittwoch in Moskau.
Bundesarbeitsgericht: Mindestlohngesetz bringt Arbeit für Richter
ERFURT - Die Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts, Ingrid Schmidt, sieht mit dem seit Januar geltenden Mindestlohn in Deutschland neue Arbeit auf die Richter zukommen. Nicht alles sei im Gesetz geregelt worden, sagte Schmidt am Mittwoch in Erfurt. Klärungsbedarf sieht sie etwa bei den Praktikantenverhältnissen, Zulagen, Zuschlägen oder der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. "Die Verfahren werden nicht allzu lange brauchen, bis sie bei uns sind", sagte die Präsidentin. Sie rechnet damit, dass bereits Ende dieses Jahres oder Anfang 2016 die ersten Streitfälle das oberste deutsche Arbeitsgericht erreichen.
Athen leiht sich kurzfristig Geld zu deutlich höheren Zinsen
ATHEN - Gut zwei Wochen nach dem Wahlsieg der Linkspartei unter Regierungschef Alexis Tsipras hat sich das schuldengeplagte Griechenland kurzfristig frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Bei der Auktion von Geldmarktpapieren flossen knapp 1,138 Milliarden Euro in die Kasse. Der Zinssatz für die Papiere mit einer Laufzeit von drei Monaten betrug 2,50 Prozent, wie die Schuldenagentur PDMA am Mittwoch mitteilte. Er war damit deutlich höher als bei einer ähnlichen Auktion im Vormonat (2,15 Prozent). Die Links-Rechts-Koalitionsregierung strebt eine Neuregelung in der griechischen Schuldenproblematik an.
DIHK: Jede zweite Ost-Firma sieht Mindestlohn als 'Job-Bremse'
BERLIN - Der im Januar eingeführte Mindestlohn entwickelt sich nach Ansicht der Wirtschaft vor allem in Ostdeutschland zu einer "Job-Bremse". Steigende Lohnkosten sind für jedes zweite Unternehmen (52 Prozent) im Osten mittlerweile das größte Geschäftsrisiko. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter bundesweit 27 000 Betrieben hervor.
Industrieländer loten neues Hilfspaket für Ukraine aus
BERLIN - Die führenden westlichen Industrieländer (G7) loten zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) weitere finanzielle Hilfen für die Ukraine aus. Es gehe darum, für eine solide finanzielle Basis der Ukraine zu sorgen, sagte der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Martin Jäger, am Mittwoch in Berlin. Deutschland, das aktuell den Vorsitz in der G7-Gruppe hat, sei in der Pflicht, die internationalen Anstrengungen zu koordinieren.
Mittelstand findet wieder leichter Fachkräfte
BERLIN - Der deutsche Mittelstand findet wieder etwas leichter Fachkräfte. In vielen Berufen wie in der Pflege, im Maschinenbau oder der Elektrotechnik gibt es aber weiter spürbare Engpässe. Das geht aus dem "Fortschrittsbericht 2014 zum Fachkräftekonzept der Bundesregierung" hervor, der am Mittwoch das Kabinett passierte.
Griechenland und OECD wollen enger kooperieren
ATHEN - Griechenland und die OECD wollen enger bei der Bekämpfung der Korruption und der Schaffung von Wachstum in Griechenland zusammenarbeiten. Dies teilten der neue griechische Regierungschef Alexis Tsipras und der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), José Angel Gurria, am Mittwoch in Athen mit.
EZB-Ratsmitglied: Griechische Banken aktuell nicht in Gefahr
FRANKFURT/DÜSSELDORF - Den Geschäftsbanken in Griechenland droht nach Überzeugung von EZB-Ratsmitglied Bostjan Jazbec aktuell nicht die Pleite. "Im Moment ist die Zahlungsfähigkeit der griechischen Banken nicht in Gefahr", sagte der slowenische Notenbankchef dem "Handelsblatt" (Mittwoch). Jazbek begründete das mit den ELA-Notkrediten, die die Institute von der Zentralbank Griechenlands erhalten können. Wie lange die Mittel, die solventen Banken mit Liquiditätsproblemen vorübergehend gegen Sicherheiten gewährt werden können, fließen werden, ist aber offen. "Die Entscheidungen über ELA werden alle zwei Wochen überprüft." Die Gefahr, dass die EZB die Notkredite stoppt, bestehe immer.
Russland-Krise trifft Renault: Moskau-Werk bis zu drei Wochen dicht
MOSKAU - Der Autobauer Renault
Kein EZB-Geld mehr: Was droht Griechenland und seinen Banken?
FRANKFURT/ATHEN - Für griechische Banken wird die Luft dünn: An diesem Mittwoch (11. Februar) schneidet die Europäische Zentralbank (EZB) Geschäftsbanken aus Hellas von ihrer wichtigsten Geldquelle ab: Die Finanzinstitute dürfen keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheiten für EZB-Geld hinterlegen. Vorerst bekommen die Geldhäuser aber noch teurere Notkredite der nationalen Notenbank.
Nach Streikdrohung wieder Tarifrunde von Bahn und GDL
BERLIN - Nach ihrer jüngsten Streikdrohung setzt die Lokführergewerkschaft GDL die Tarifrunde mit der Deutschen Bahn fort. Vor dem Treffen am Mittwoch (9.30 Uhr) in Berlin hat die GDL dem Unternehmen einen eigenen Entwurf für einen künftigen Flächentarifvertrag vorgelegt. Mit dem von der Bahn vorgeschlagenen Vertrag war die GDL nicht zufrieden. Gewerkschaftschef Claus Weselsky drohte, wenn nicht jeder Termin einen Fortschritt bringe, müsse die GDL mit Streiks den Druck erhöhen. Die Verhandlungen sind kompliziert, weil die GDL bei Berufsgruppen jenseits der Lokführer mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) konkurriert.
/rob/fr
AXC0233 2015-02-11/17:09