"Die Welt" zur Beerdigung von Richard von Weizsäcker:
"Mit Richard Freiherr von Weizsäcker wurde in Berlin ein Mann zu Grabe getragen, der zu den letzten der Kriegsgeneration gehörte. Sie trug noch, ob sie es wollte oder nicht, Erinnerung an die gescheiterte Republik mit sich, die braune Diktatur, an Nachkrieg und Wiederaufbau. Nicht viele dieser Generation überlebten unversehrt den Krieg und seine Schrecken. Die Erfahrung der existenziellen Gefahr und der Verwicklung in eine Schuld, die größer war als jedes traditionelle Maß, unterschied die Generation, die 1945 noch einmal davongekommen war, von allen folgenden. Keiner in der Reihe der deutschen Präsidenten hat so wie Weizsäcker den Dialog der Generationen befördert. Er konnte hinhören und setzte Maßstäbe. Die so genannten Lehren der Geschichte waren dem, der sie suchte, nicht verborgen."ra/DP/tav
AXC0022 2015-02-12/05:35
