
Die krisengeschüttelte Ukraine rechnet mit bis zu 25 Milliarden US-Dollar (etwa 22 Mrd Euro) Kredit vom Internationalen Währungsfonds (IWF) innerhalb der nächsten vier Jahre. "Das ist kein Reformprogramm für den IWF, das ist ein Reformprogramm für die Ukraine", sagte Regierungschef Arseni Jazenjuk am Donnerstag in Kiew. Er hoffe, dass die Wirtschaft des Landes ab 2016 wachsen werde.
IWF-Chefin Christine Lagarde hatte am Morgen mitgeteilt, dass die Ukraine nach einem vorläufigen Plan zunächst 17,5 Milliarden Dollar erhalten soll, das entspricht derzeit rund 15,5 Milliarden Euro. Eine derartige Vereinbarung sei auf Beamtenebene mit der Ukraine auf Basis eines neuen wirtschaftlichen Reformprogramms getroffen worden. Das auf vier Jahre angelegte Hilfspaket muss noch von den IWF-Gremien abgesegnet werden.
Jazenjuk kündigte Korruptionsbekämpfung, Reformen im Energiebereich und eine "Optimierung" der Staatsausgaben an. Angestellte sollen entlassen und Sonderrenten abgeschafft werden. Geringverdienern stellte er Zuschüsse zur Bezahlung höherer Energietarife in Aussicht.
Finanzministerin Natalia Jaresko sagte, das Haushaltsdefizit bleibe im laufenden Jahr wohl unter vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts und die Inflationsrate unter zehn Prozent. Im Januar lag die Inflation bei 28,5 Prozent. Schätzungen zufolge betrug das Haushaltsdefizit im vergangenen Jahr zehn Prozent.
Die schwierige Lage sei zum Teil auf die Vorgängerregierung zurückzuführen, sagte der prowestliche Regierungschef Jazenjuk. Nach dem Sturz von Präsident Viktor Janukowitsch im Februar 2014 hatte die neue Führung nach eigenen Angaben mehr als acht Milliarden US-Dollar internationale Unterstützung erhalten./ast/wo/DP/das
AXC0154 2015-02-12/12:51