
Wegen der wieder aufgeflammten
Pilotenstreiks sind bei der Lufthansa
Die Vereinigung Cockpit (VC) hatte im vergangenen Jahr bei den
Gesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings bereits zu
elf Streiks aufgerufen, nur einmal sagte sie den Arbeitskampf
kurzfristig ab. Vordergründiger Streikanlass ist die umstrittene
Übergangsversorgung der Piloten bis zur gesetzlichen Rente. Es ist
aber ein Vielzahl weiterer Tarifthemen ungelöst und es gibt einen
heftigen Streit über den künftigen Kurs des Dax
Lufthansa hatte den Schaden durch die bisherigen Streiks auf rund 200 Millionen Euro beziffert. Rund 7400 Flüge fielen bislang aus, 850 000 Passagiere waren betroffen. Auch bei der jüngsten Streikwelle ist laut Germanwings wieder ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden.
Germanwings-Chef Thomas Winkelmann forderte die VC auf, der Schlichtung zur Frage der Übergangsrenten zuzustimmen. "Wir haben keinerlei Verständnis für den neuerlichen Streik, gerade angesichts der aktuellen schwierigen wirtschaftlichen Situation. Niemand versteht, warum ein junger Copilot jetzt das Recht beansprucht, arbeitgeberfinanziert in etwa 30 Jahren zu unverhältnismäßig hohen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Vorruhestand gehen zu können", erklärte Winkelmann.
Die Gewerkschaft zeigte sich mit dem aktuellen Streikverlauf zufrieden. Es habe eine gute Beteiligung der Kollegen gegeben, sagte VC-Sprecher Markus Wahl in Frankfurt. Dass Germanwings einen großen Teil des Flugplans aufrechterhalten könne, liege an den nichtbestreikten Flügen der Lufthansa-Tochter Eurowings und den zugecharterten Maschinen.
Kritik an den Piloten kam von Verdi, der größten Gewerkschaft im
Lufthansa-Konzern. Mit Blick auf die Forderungen der Piloten sagte
Verdi-Chef Frank Bsirske dem SWR, die "verteidigen im Grunde da eine
richtig luxuriöse Alterssicherungsregelung in einer Situation, wo
der Konzern wirklich schwierig eingeklemmt ist zwischen
Billigfliegern wie Ryanair
Von dem Streik waren sämtliche große Germanwings-Standorte in Deutschland betroffen, nämlich Berlin, Köln/Bonn, Düsseldorf, Hannover, Hamburg und Stuttgart. Von hier aus fielen am Donnerstag knapp 160 Flüge zu innerdeutschen und europäischen Zielen aus. Der Restflugplan sei sauber abgeflogen worden, so das Unternehmen.
An den Schaltern sei es sehr ruhig geblieben, weil die Kunden schon im Vorfeld gut informiert worden seien, berichteten Unternehmen und Flughäfen übereinstimmend. In Frankfurt und München hatte der Streik keine Auswirkungen, weil Germanwings diese Drehkreuze der Lufthansa planmäßig kaum anfliegt./ceb/DP/he
ISIN IE00B1GKF381 DE0008232125 GB00B7KR2P84
AXC0242 2015-02-12/16:50