
Der schweizerische Aktienmarkt hat sich am Donnerstag von der Euphorie nach dem Abkommen von Minsk zur Beendigung des Krieges in der Ostukraine nicht anstecken lassen. Während an den meisten europäischen Börsen Partylaune herrschte, schloss der SMI mit einem mageren Plus von 0,4 Prozent bei 8.611 Punkten. Umgesetzt wurden dabei 72,96 (Vortag: 45,85) Millionen Stück. Mit Erleichterung wurde die Einigung bei den Ukraine-Friedensverhandlungen zur Kenntnis genommen. Händler bleiben hinsichtlich der Erfolgsaussichten für einen dauerhaften Frieden in der Ostukraine jedoch skeptisch. Zudem ist die Staatspleite Griechenlands noch immer nicht abgewendet. Denn die Verhandlungen der Eurogruppe-Finanzminister brachten keine greifbaren Ergebnisse.
In Zürich standen aber auch schweizerische Themen im Fokus, denn im Finanzsektor legten gleich zwei Schwergewichte Geschäftszahlen vor. Credit Suisse schossen um satte 9,1 Prozent nach oben und führten das Tableau souverän an. "Die stabile Dividende und der überraschend hohe Nettogewinn stützen den Kurs", sagte ein Händler. Die Bank will für 2014 je Aktie 0,70 Franken ausschütten, die Konsensschätzung hatte Händlern zufolge auf 0,61 Franken gelautet. "Es hat bei einigen Häusern sehr niedrige Dividenden-Schätzungen gegeben", sagte ein weiterer Teilnehmer. Morgan Stanley beispielsweise habe mit einer Dividende von nur 0,20 Franken gerechnet. Positiv sei auch die auf 10,2 gestiegene Kapitalquote. Die Analysten von S&P Capital IQ zeigten sich ebenfalls angetan vom Nettoergebnis. In der Folge hoben sie ihre Schätzungen für 2015 und 2016 an und erhöhten auch das Kursziel. Die Kaufempfehlung wurde bestätigt.
Am anderen Ende des Tableaus rangierten Zurich Insurance mit einem Abschlag von 3,1 Prozent. Die über den Erwartungen ausgefallene Schaden-Kosten-Quote und der im vierten Quartal weit unter der Konsensschätzung liegende operative Gewinn animierten Anleger zum Verkauf der Aktie. Die Analysten der DZ Bank senkten den Wert auf "Verkaufen" von zuvor "Halten". Die hohe Dividende könne zwar als sicher gelten. Aufgrund steigender Dividendenerwartungen bei anderen Versicherern hebe sich Zurich inzwischen aber mit einer Dividendenrendite von 5,4 Prozent nicht mehr wesentlich ab. Gemessen sowohl am KGV als auch am Preis/Buchwert sei die Aktie relativ zur Vergleichsgruppe hoch bewertet, so ihr Fazit.
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February 12, 2015 12:04 ET (17:04 GMT)
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