
Von Christian Grimm
Mitten in die Annäherung zwischen Griechenland und seinen Partnern in der Eurozone platzt der griechische Finanzminister mit einem geharnischten Vergleich. Yanis Varoufakis setzte die Methoden der Troika-Prüfer in einem Interview mit den Foltermethoden des US-Geheimdienstes CIA gleich. "Kurz vor dem Herzstillstand wird uns gestattet, ein paar Atemzüge zu nehmen. Dann drückt man uns wieder unter Wasser, und alles geht von vorn los", sagte Varoufakis dem Spiegel in einem Interview.
Die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds nimmt die Reformfortschritte des Euro-Sorgenlandes unter die Lupe. Die Berichte der Troika bilden die Entscheidungsgrundlage für die Freigabe der Hilfskredite durch die Euro-Finanzminister. Varoufakis nannte die Sparkommissare zwar anständige Leute, aber es habe auch bei der CIA Agenten gegeben, "die gegen ihren Willen beim Waterboarding eingesetzt wurden".
Von Deutschland verlangte der neue griechische Finanzminister weiter ein Entgegenkommen für den großen Schuldenberg des Landes. "Jeder weiß, dass Griechenland seine derzeitige Schuldenlast ohne einen neuen Vertrag niemals wird tragen können."
In Brüssel waren am Vormittag ranghohe Vertreter der Troika mit griechischen Beamten zusammengekommen, um eine Annäherung auszuloten und das schon am Montag anstehende Treffen der Eurogruppe vorzubereiten. Am Mittwoch war die Runde der Ressortchef noch mit einem Knalleffekt auseinandergegangen. Varoufakis hatte ein bereits ausgearbeitetes Kompromisspapier überraschend unter den Tisch fallen lassen.
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February 13, 2015 08:25 ET (13:25 GMT)
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