
Von Stefan Lange
LIMA--Deutschland und Peru sind auf ihrem Weg zu einer engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit einen Schritt weiter gekommen. Beide Seiten vereinbarten beim Besuch von Außenminister Frank-Walter Steinmeier am Samstag in der peruanischen Hauptstadt Lima neue Kooperationsprojekte, wie der SPD-Politiker bekanntgab. So soll deutsches Know-how beim Aufbau eines Wasser- und Abwassermanagements helfen. Zweitens geht es um den Aufbau einer Forstverwaltung in den Regenwäldern. Details wurden noch nicht bekannt. Steinmeier wurde auf seiner Reise von einer Wirtschaftsdelegation begleitet.
Nach einem Treffen mit seinem peruanischen Amtskollegen Gonzalo Gutierrez sagte Steinmeier, Peru habe eine enorme Entwicklung gemacht in den letzten Jahren. Der Zeitung El Comercio sagte er, als Mitglied der Pazifikallianz sei Peru ein noch interessanterer Standort. "Deutsche Unternehmen können mit Know-how und innovativen Technologien viel zur Entwicklung Perus beitragen."
In der Tat sind die Zahlen verlockend. Die Wirtschaft Perus wuchs im ersten Halbjahr 2014 nach Angaben von Germany Trade and Invest (GTaI), die Gesellschaft der Bundesrepublik für Außenwirtschaft und Standortmarketing, um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In den Jahren 2011 bis 2013 hatte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sogar um durchschnittlich 6,1 Prozent zugelegt.
Das von der peruanischen Regierung verkündete Wachstumsziel von 4 Prozent für 2014 wird sich nach Expertenmeinung allerdings nicht erfüllen, da sich die Wirtschaft in den letzten Monaten demnach deutlich schwächer entwickelt hat als prognostiziert.
Die revidierte Prognose von 3 Prozent für das Gesamtjahr 2014 sowie die Erwartung von 5,7 Prozent für 2015 ist im lateinamerikanischen Vergleich jedoch immer noch überdurchschnittlich. Innerhalb Lateinamerikas rechnet die UN-Wirtschaftskommission nur für Panama (plus 7,5 Prozent) und Paraguay (plus 12,5 Prozent) mit höheren Wachstumsraten. Laut IWF wird die peruanische Wirtschaft in den nächsten fünf Jahren um durchschnittlich 5,8 Prozent pro Jahr wachsen.
Peru will ausländische Investoren den Braten noch schmackhafter machen und plant Steuererleichterungen, eine Verringerung von Abgaben und Zöllen sowie den Abbau der Bürokratie bei Investitionen.
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February 15, 2015 01:20 ET (06:20 GMT)
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