
Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen will den österreichischen Wettbewerber Conwert Immobilien Invest übernehmen. Dazu will die Deutsche Wohnen AG den Conwert-Aktionären ein Angebot in Höhe von 11,50 Euro je Aktie unterbreiten, wie das Frankfurter MDax-Unternehmen mitteilte. Die Offerte entspreche einer Prämie auf den Durchschnittskurs der vergangenen sechs Monate von rund 21,5 Prozent. Allerdings hatte die Aktie zuletzt zugelegt - auf den letzten Kurs vor dem Übernahmeangebot stellt das Angebot nur einen Aufschlag von rund 5 Prozent dar.
Bedingung für die Offerte ist eine Mindestannahmequote von 50 Prozent plus eine Aktie. Die Unterstützung von zwei wichtigen Anteilseignern hat Deutsche Wohnen bereits gewonnen: Der größte Conwert-Aktionär, die Haselsteiner Familien-Privatstiftung (HFP), sowie der Investor Karl Ehlerding und Mitglieder seiner Familie, haben sich verpflichtet, insgesamt rund 25 Prozent ihrer direkt und indirekt gehaltenen Anteile an Conwert unter dem Angebot zu verkaufen.
Der Conwert-Tochter ECO will Deutsche Wohnen gleichzeitig eine Offerte von 6,35 Euro je Aktie unterbreiten und greift damit einem bei Übernahme von Conwert fälligen Pflichtangebot vor. Langfristig soll das auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Unternehmen aber verkauft werden.
Das Portfolio von Conwert passe gut zur Strategie der Deutsche Wohnen, die ihr Portfolio auf Metropolregionen ausrichtet, hieß es. Rund 25.000 Wohneinheiten und somit ca. 90 Prozent des Wohnungsbestandes der Österreicher liegen in Deutschland. Etwa die Hälfte des Wohnungsbestandes befindet sich in den Regionen Berlin, Potsdam, Dresden, Wien und Leipzig.
Das Angebot umfasst auch die von Conwert ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen. Die Deutsche Wohnen will 111.868 Euro je Nominale 100.000 Euro für die Wandelschuldverschreibungen mit Laufzeit bis 2016 und 119.295 Euro je Nominale 100.000 Euro für die Wandelschuldverschreibungen mit Laufzeit bis 2018 bieten. In der Nachfrist soll der Bar-Angebotspreis niedriger liegen.
Die Transaktion wird zum Teil über eine von Banken bereitgestellte Brückenfinanzierung über rund 900 Millionen Euro finanziert, die im Laufe des Jahres durch eine Kapitalerhöhung abgelöst werden soll. An der Prognose eines Verschuldungsgrades von rund 50 Prozent zum Jahresende 2015 hält die Deutsche Wohnen fest.
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February 16, 2015 00:52 ET (05:52 GMT)
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