
Am Devisenmarkt haben die Anleger am
Dienstag vorerst gelassen auf die drohende Staatspleite in
Griechenland reagiert. Obwohl ein Treffen der Euro-Finanzminister zu
einer Einigung im Schuldenstreit mit den Griechen am Vorabend erneut
in einem Eklat geendet war, stand der Kurs des Euro
Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1354 US-Dollar, nachdem sie zuvor bis auf 1,1321 Dollar gefallen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagmittag auf 1,1408 Dollar festgesetzt.
Nach Einschätzung von Volkswirten der Commerzbank liegt die Wahrscheinlichkeit eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone ("Grexit") mittlerweile bei 50 Prozent. Dennoch gebe es am Devisenmarkt "nun wirklich nicht die panikartige Reaktion, die sich die griechische Regierung erhofft haben dürfte", kommentierte Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank.
Im Tagesverlauf wird nach Einschätzung von Leuchtmann viel von der Entwicklung am Markt für europäische Staatsanleihen abhängen. Sollte sich am Vormittag zeigen, dass die Kurse von Staatsanleihen anderer angeschlagener Euroländer wie Spanien oder Portugal den drohenden Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone gut wegstecken werden, sieht Experte Leuchtmann sogar Erholungspotential beim Euro: "Dann würde der Grexit als Beweis interpretiert, dass Europa zur Sanktionierung von Konditionsverstößen fähig ist."/jkr/das
ISIN EU0009652759
AXC0023 2015-02-17/08:12