
In Großbritannien ist die Inflationsrate im Januar auf den tiefsten Stand seit mehreren Jahrzehnten gefallen. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent, wie die Statistikbehörde ONS am Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten mit einer Inflationsrate von 0,4 Prozent gerechnet. Im Dezember waren die Verbraucherpreise noch um 0,5 Prozent gestiegen. Vor allem die fallenden Ölpreise drücken seit Monaten auf die Inflationsrate. Zum Vormonat gingen die Preise um 0,9 Prozent zurück.
Zuletzt hatte die Inflationsrate in den 1960er Jahren so niedrig gelegen. Die damaligen Daten sind mit den heutigen, nach europäischen Standards erhobenen Daten allerdings nur bedingt vergleichbar. Die Inflationsrate entfernt sich damit noch weiter vom Ziel der Bank of England von 2,0 Prozent. Viele Volkswirte hatten zuletzt deswegen nicht mehr mit einer Zinsanhebung im laufenden Jahr gerechnet.
Erst in der vergangenen Woche hatte die Bank of England allerdings die Zinswende wieder ins Spiel gebracht. So schlussfolgerten Experten aus dem Inflationsbericht der Notenbanker, dass die Zentralbank wesentlich früher mit Zinsanhebungen beginnen könnte, als es derzeit an den Finanzmärkten erwartet wird. Notenbankchef Mark Carney sagte, dass der nächste Schritt der Zentralbank wahrscheinlich eine Zinserhöhung sei. Die neuen Prognosen der Notenbank seien "vereinbar mit einigen Zinsanhebungen im Prognosezeitraum", der bis 2017 reicht./fr/jkr
AXC0057 2015-02-17/10:45