
Über einen möglichen erneuten Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn AG entscheidet am Mittwoch (18.2.) die Gewerkschaft GDL. Der Hauptvorstand und die Tarifkommission der Lokführergewerkschaft kommen am Vormittag in ihrer Frankfurter Zentrale zusammen, um über den Stand der Verhandlungen mit der Bahn zu beraten. Die hatte es am Dienstag abgelehnt, einen von der GDL in neun Punkten festgehaltenen Verhandlungsstand zu unterschreiben, weil das Papier Maximalforderungen der GDL enthalte.
Damit droht das von GDL-Chef Claus Weselsky für diesen Mittwoch um 11.00 Uhr gesetzte Ultimatum zu verstreichen. Er wollte den GDL-Gremien eine Fortsetzung der unterbrochenen Streiks empfehlen, falls die Bahn das Papier ablehne, hatte Weselsky angekündigt. Der mittlerweile siebte Arbeitskampf könnte laut GDL rund 100 Stunden, also gut vier Tage, dauern.
Die GDL hatte in dem komplizierten Tarifkonflikt ihre Mitglieder im vergangenen Jahr bereits sechs Mal zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Neben verkürzten Arbeitszeiten und fünf Prozent mehr Geld verlangt die GDL auch für ihre Mitglieder außerhalb der Lokführer-Berufsgruppe eigenständige Tarifverträge. Diese waren bislang von der konkurrierenden DGB-Gewerkschaft EVG ausgehandelt worden. Bahnvorstand Ulrich Weber hatte betont, dass diese Kernforderung der GDL erfüllt sei. Die Bahn will nach eigenem Bekunden in den parallel geführten Verhandlungen unterschiedliche Regelungen für ein und dieselbe Berufsgruppe verhindern./ceb/DP/zb
AXC0012 2015-02-18/06:05