
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Schanghai, Hongkong und Südkorea bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Mondneujahr" geschlossen.
FREITAG: In Schanghai, Hongkong und Südkorea bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Mondneujahr" geschlossen.
TAGESTHEMA
Die Exporte japanischer Unternehmen sind im Januar so stark wie seit rund einem Jahr nicht mehr gewachsen und zugleich deutlicher als von Volkswirten erwartet. Parallel gingen die Importe zurück. Das zeige, dass die deutliche Abschwächung des Yen und die wiedererstarkte Industrie dazu beitrügen, einen Ausgleich für die schwache japanische Inlandskonjunktur zu schaffen, sagen Ökonomen. Japan weist aber im 31. Monat nacheinander eine negative Handelsbilanz aus. Der Rückgang der Einfuhren war dennoch der stärkste seit mehr als fünf Jahren, Folge der deutlich gefallenen Ölpreise. Volkswirte sehen in der positiven Exportüberraschung allerdings keine Garantie für eine Fortsetzung. Im Januar profitierten japanische Exporteure neben der Yen-Schwäche auch von der lebhaften Nachfrage nach Elektronikkomponenten durch die rasant wachsenden chinesische Smartphonehersteller.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
12:00 T-Mobile US Inc, Ergebnis 4Q
13:30 Wal-Mart Stores Inc, Ergebnis 4Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 290.000 zuvor: 304.000 16:00 Philadelphia-Fed-Index Februar PROGNOSE: +8,0 zuvor: +6,3 16:00 Index der Frühindikatoren Januar PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,5% gg Vm 17:00 Rohöllagerbestände (Woche)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.094,50 -0,04% Nikkei-225 18.264,79 +0,36% Hang-Seng-Index Feiertag Kospi Feiertag Shanghai-Composite Feiertag S&P/ASX 200 5.904,20 -0,19%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Während eine Vielzahl an Börsen wegen des asiatischen Mondneujahres geschlossen bleibt, klettert der Nikkei-225 auf den höchsten Stand seit 15 Jahren. Optimismus kommt gleich von zwei Seiten: Zum einen setzen Anleger auf eine Lösung der Griechenlandkrise und zum anderen steigen die Erwartungen an die Konjunkturentwicklung in Japan. Beflügelt wird das Sentiment von exzellenten Exportdaten. Die japanischen Ausfuhren stiegen im Januar auf Jahressicht drastisch und übertrafen die Erwartungen zudem um Längen. Wegen der guten Geschäftslage rechnen Volkswirte mit deutlich steigenden Lohnrunden, die dann wiederum den privaten Konsum ankurbeln dürften. In Sydney hat der Markt dagegen ins Minus gedreht. Zunächst hatte der Leitindex noch ein frisches Sechsjahreshoch markiert - getrieben von der Hoffnung, die Fed werde die Zinsen eher später als früher erhöhen. Ungemach erreicht den Markt aber von S&P. Die Kreditwächter warnen, die australische Spitzenbonität "AAA" sei in Gefahr. Am Devisenmarkt gerät der Austral-Dollar daher unter Druck. Dagegen hält der japanische Yen sein erhöhtes Niveau. Die Aussicht auf eine spätere Zinswende in den USA belastet den Dollar. Deutlich gestiegene US-Rohölvorräte gemäß API-Daten drücken die Ölpreise. Der Goldpreis zieht derweil mit den US-Zinsspekulationen weiter an. Sony steigen um 2,9 Prozent, der Elektronikkonzern will seine Audio- und Videoeinheiten abspalten.
US-NACHBÖRSE
Enttäuschende Quartalsergebnisse haben für Druck auf die Kurse der Erzeuger alternativer Energie, SolarCity und SunEdison, gesorgt. SolarCity rutschten um 5,5 Prozent ab, für SunEdison ging es um 3,5 Prozent nach unten. Bei SolarCity war der Quartalsverlust höher ausgefallen als gedacht, bei SunEdison blieb der Umsatz unter den Erwartungen. Marriott International gewannen dagegen 3,3 Prozent, nachdem der Hotelbetreiber sowohl mit seinen Geschäftszahlen als auch seinem Ausblick besser abgeschnitten hat als erwartet. Wenig tat sich nach der Vorlage der Quartalszahlen bei Avis Budget. Der Kurs kam um 0,6 Prozent zurück. Der Autovermieter blieb mit seinem Ausblick hinter den bisherigen Prognosen des Marktes zurück.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.029,85 -0,10 -17,73 S&P-500 2.099,68 -0,03 -0,66 Nasdaq-Comp. 4.906,36 0,14 7,10 Nasdaq-100 4.390,91 0,13 5,57 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 734 Mio 780 Mio Gewinner 1.737 1.388 Verlierer 1.434 1.809 Unverändert 89 79
Aus dem Fed-Protokoll der Januar-Sitzung hörten die Teilnehmer die "taubenhaften" Töne heraus. Darauf verminderten die Aktien ihre Verluste, während der Dollar fiel. Anleihen und Gold legten zu. In dem Protokoll hieß es, einige Notenbanker fürchteten, eine zu frühe Zinserhöhung könne die Erholung dämpfen. Im Streit um die griechischen Schulden zeichnete sich derweil eine Entspannung ab. Die EZB hat ELA-Kredite im Umfang von 68,3 Milliarden Euro durchgewunken. Konjunkturdaten für Januar fielen eher enttäuschend aus. Vor dem Hintergrund der gesunkenen Ölpreise hat US-Investor Warren Buffett seine Anteile an den beiden US-Energiekonzernen ExxonMobil und ConocoPhillips verkauft. Für ExxonMobil und ConocoPhilipps ging es um 2,2 bzw. 2,5 Prozent nach unten. Ein enttäuschend ausgefallener Ausblick auf das laufende erste Quartal und das Gesamtjahr belasteten Fossil, die um 15,7 Prozent einbrachen. Für Boston Scientific ging es um 12,4 Prozent aufwärts. Für Rückenwind sorgte eine 600 Millionen Dollar schwere Einigung des Unternehmens mit Johnson & Johnson über die Übernahme von Guidant im Jahr 2004. Johnson & Johnson gaben 0,5 Prozent ab. Die Aktien von Banken gaben nach, da sie als Profiteure höherer Zinsen gelten. Im Dow fielen Goldman Sachs 0,7 Prozent und J.P.Morgan 1,2 Prozent.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10-Jährige 99-13/32 +24/32 2,07% -7,4 30-Jährige 95-29/32 +25/32 2,70% -3.9
Die Anleihen reagierten auf das Fed-Protokoll. Eine länger anhaltende Niedrigzinspolitik macht die Papiere attraktiver. Daher stiegen die Notierungen, was die Renditen drückte. Die zehnjährigen Titel rentierten noch mit 2,07 Prozent, das waren 7 Basispunkte weniger als am späten Mittwoch. Noch stärker gingen die Renditen der Kurzläufer zurück, die besonders auf die Fed-Zinspolitik reagieren. Renditen der Zweijährigen verzeichneten den größten Tagesrückgang seit 2011.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 10.35 Uhr EUR/USD 1,1413 +0,1% 1,1403 1,1396 EUR/JPY 135,46 +0,1% 135,37 135,78 USD/JPY 118,70 -0,0% 118,72 119,14 USD/KRW 1108,74 -0,0% 1108,74 1112,51 USD/CNY 6,2551 +0,0% 6,2541 6,2551 AUD/USD 0,7797 -0,2% 0,7812 0,7810
Der Dollar gab seine Tagesgewinne weitgehend ab. Während er seit dem Vormittag stetig zugelegt hatte, fiel er nach dem Fed-Protokoll wieder zurück, so dass der Euro auf 1,14 Dollar kletterte. Das Protokoll belegte die große Vorsicht gegenüber einer zu raschen Zinswende, was den Greenback unter Druck setzte.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 50,61 52,14 -2,93 -1,53 Brent/ICE 59,54 60,53 -1,64 -0,99
Die Ölpreise gaben nach zuletzt drei Tagen mit Aufschlägen nun wieder nach. Für ein Barrel der US-Sorte WTI mussten zum Stettlement 52,14 Dollar bezahlt werden, 2,6 Prozent weniger als am Vortag. Hier rückten die wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten bereits in den Fokus, die zuletzt jeweils auf einen Rekordstand gestiegen waren. Sie werden am Donnerstag publiziert. Zudem sind die Ölpreise seit ihren Tiefstständen im Januar auch schon wieder stark nach oben gelaufen. Für Brent ging es in diesem Zeitraum um 34 Prozent nach oben, bei WTI sind es immerhin gut 20 Prozent.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.215,26 1.213,05 +0,2% +2,21 Silber (Spot) 16,63 16,46 +1,0% +0,17 Platin (Spot) 1.179,90 1.170,85 +0,8% +9,05 Kupfer-Future 2,61 2,61 -0,3% -0,01
Der Goldpreis kam zunächst unter Druck und fiel erstmals seit dem 5. Januar unter 1.200 Dollar je Feinunze. Mit dem Fed-Protokoll erholte sich der Preis wieder auf 1.211 Dollar. Eine lockere Geldpolitik macht Gold als Inflationsschutz attraktiver. Zudem stützte der nachgebende Dollar den Goldpreis.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
UKRAINEKRISE
Nach der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Dewalzewe durch die prorussischen Rebellen und dem Bruch des Minsker Friedensplans hat sich der ukrainische Präsident Petro Poroschenko für einen internationalen Friedenseinsatz im Osten des Landes ausgesprochen. Die USA haben die Minsker Vereinbarung trotz der anhaltenden Kämpfe noch nicht aufgegeben.
RÜSTUNGSPOLITIK AUSTRALIEN
Australien will seine Armee mit neuen Panzerfahrzeugen ausstatten und hat den Auftrag dafür im Volumen von 8 Milliarden US-Dollar ausgeschrieben. Die Ausschreibung dürfte auch Rüstungsunternehmen aus den USA und Europa anziehen.
GRIECHENLANDKRISE
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 19, 2015 01:48 ET (06:48 GMT)
Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis ist optimistisch hinsichtlich einer Einigung mit den anderen Euroländern über ein neues Kreditprogramm. Die EZB hat derweil das Volumen des Notkreditprogramms für griechische Geschäftsbanken aufgestockt.
US-GELDPOLITIK
Die Fed hat auf ihrer Januar-Sitzung intensiv über den Zeitpunkt und die Geschwindigkeit von Zinserhöhungen debattiert. Auf konkrete Pläne legten sich die Notenbanker dabei allerdings nicht fest. Fest steht aber, dass sich die Fed um die Folgen einer zu frühen Zinswende sorgt.
DELPHI
Mahle wird für mehr als 700 Millionen US-Dollar die Klimatechniksparte des US-Wettbewerbers Delphi Automotive übernehmen, wie mit dem Vorgang vertraute Personen sagten. In einem separaten Vertrag sei auch der Verkauf der Shanghai Delphi Automotive Air-Conditioning System Co an Mahle vereinbart worden.
IPO/VIRTU FINANCIAL
Eine der weltgrößten Hochfrequenzhandelsfirmen, Virtu Financial, greift laut Kreisen ihre Pläne für einen Börsengang wieder auf. Das Unternehmen werde vermutlich innerhalb der kommenden Tage einen überarbeiteten IPO-Prospekt bei der SEC einreichen, wie mit den Plänen vertraute Personen sagten.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/flf
(END) Dow Jones Newswires
February 19, 2015 01:48 ET (06:48 GMT)
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