Positive Unternehmenszahlen haben den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 am Donnerstag angeschoben. Im Handelsverlauf hatten jedoch neue Nachrichten zur Schuldenkrise in Griechenland für starke Turbulenzen gesorgt. So hatte sich am Vormittag noch unter den Anlegern Erleichterung breit gemacht, nachdem die neue Regierung in Athen endlich den seit Dienstagabend erwarteten Antrag für die Verlängerung der Kredithilfen abgeschickt hatte. Die Ernüchterung folgte jedoch schnell, da der deutsche Bundesfinanzminister den Antrag in der vorliegenden Form abgelehnt hatte. Am Ende aber überwog der Optimismus, zumal die tonangebenden US-Börsen anfängliche Verluste deutlich reduziert hatten und teilweise sogar minimal ins Plus gedreht waren.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Offen bleibt aber eine wichtige Frage: Ist die neue Athener Regierung nun auch bereit, im Gegenzug für Hilfskredite weitere Auflagen der internationalen Geldgeber zu akzeptieren? Ohne ein verbindliches Bekenntnis dazu waren die Europartner bislang nicht zu Zugeständnissen an Athen bereit. Die Zeit wird knapp: Am 28. Februar läuft das aktuelle Hilfsprogramm der Europäer aus. Ohne Verlängerung droht Griechenland die Pleite.
"Das Hin und her geht also weiter", schrieb Marktanalyst Andreas Paciorek vom Handelshaus CMC Markets. Dass die Investoren bislang recht gelassen auf den Schuldenpoker reagieren, könne daran liegen, dass ein möglicher Austritt Griechenlands aus dem Euro bereits zunehmend in den Kursen berücksichtigt werde. Oder das Prinzip Hoffnung beherrsche aktuell die Gemüter der Anleger.
Klarer Tagessieger im EuroStoxx-50-Index waren Essilor-Aktien
In Zürich stiegen Nestle-Aktien
Ölwerte aber zählten angesichts wieder fallender Preise für
Rohöl zu den Verlierern: Der Branchenindex Stoxx 600 Oil & Gas
Ebenfalls in London sackten Aktien von Centrica
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145 CH0009980894
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