
Nach Deutschland haben auch Portugal und Finnland die Athener Regierung zur Umsetzung der bestehenden Auflagen ermahnt. Die Finanzminister beider Länder forderten das vom Linksbündnis Syriza geführte Kabinett auf, Zusagen einzuhalten. "Es gibt einen Rahmen, in dem wir bereit sind, mit der griechischen Regierung zu diskutieren", sagte die portugiesische Finanzministerin Maria Luís Albuquerque dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Zugleich stellte sie klar: "Dieser Rahmen ist das laufende Hilfsprogramm, das verlängert werden sollte." Das sieht ihr finnischer Kollege Antti Rinne genauso. In einem Interview mit dem Fernsehsender HS sagte er am Morgen, dass sich Griechenland zum bisherigen Programm bekennen müsse, anderenfalls gebe es kein neues Geld.
Am Vorabend hatte der finnische Premierminister Alexander Stubb bereits den griechischen Vorschlag abgelehnt und sich der Meinung des deutschen Finanzministers Wolfgang Schäuble (CDU) angeschlossen. Finnland lehne das Papier Griechenlands unter anderem deshalb ab, weil es nicht auf die Fortsetzung struktureller Reformen setze, sagte er dem staatlichen Rundfunksender YLE.
GRIECHENLAND WILL HART BLEIBEN
Portugals Finanzministerin Albuquerque sagte mit Blick auf ihr eigenes Land, dass auch das frühere Euro-Krisenland Portugal nach dem Regierungswechsel 2011 Anpassungen an seinem damaligen Programm vorgenommen habe. "Dieser Weg steht auch Griechenland offen. (...) Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass diese Maßnahmen hart sind."
Griechenland will indes selbst hart bleiben. Die griechische Regierung werde nicht über eine Fortsetzung des Hilfsprogramms diskutieren, sagte ein Sprecher in Athen am Freitag. Diese Haltung werde Griechenland auch in den heutigen Gesprächen beibehalten. Gleichwohl ist die griechische Regierung weiter optimistisch, dass es am Freitag in Brüssel eine Lösung im Schuldendrama geben kann. Sie müsse aber auf jeden Fall ihr Versprechen an das Volk einhalten, das von den Geldgebern vorgegebene Sparprogramm zu beenden, sagte der Regierungssprecher./tt/fbr/stb
AXC0044 2015-02-20/09:48