
Die Hängepartie im Griechenland-Schuldenstreit hält die Investoren am deutschen Aktienmarkt weiter in Atem. Vor der endgültigen Entscheidung über eine Verlängerung des Hilfsprogramms dürften die Anleger nun wohl erst einmal abwarten. Nach seinem Rekord vom Vortag wird der Dax an diesem Dienstagmorgen zum Auftakt zunächst etwas schwächer erwartet. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn notierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex mit 0,06 Prozent tiefer bei 11 124 Punkten.
Zum Wochenstart hatte der deutsche Leitindex bei 11 158,55 den
höchsten Stand seiner Geschichte erreicht. Der Dax eilt seit gut
sechs Wochen von Rekord zu Rekord und gewann dabei über 15 Prozent.
Auch der Future auf den EuroStoxx 50
REFORMENLISTE: ATHEN MUSS EVENTUELL NACHBESSERN
Die Finanzminister der Eurostaaten wollen an diesem Tag die Verlängerung des Hilfsprogrammes für Griechenland beschließen. Voraussetzung ist allerdings, dass eine bei der Regierung in Athen angeforderte Reformliste ausreichend Hoffnung auf einen erfolgreichen Abschluss des Rettungspaketes weckt.
Die Reformliste aus Griechenland sollte von Experten der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) unter die Lupe genommen werden. Die Aufstellung war bis Montag noch in Athen in Arbeit. In Athen und Brüssel sickerte zudem durch, dass Griechenland noch einmal seine Reformvorhaben nachbessern muss.
Auch das Thema Ukraine sollte wieder stärker im Auge behalten werden. In Paris stehen neue Beratungen der Außenminister Frankreichs, Deutschlands, Russlands und der Ukraine an.
ALLES BLICKT AUF DIE FED-CHEFIN
Auch auf der Konjunkturagenda stehen an diesem Tag einige wichtige Daten: Die deutsche Wirtschaft hat wie erwartet zum Jahresende wieder Fahrt aufgenommen. Im vierten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,7 Prozent zum Vorquartal gewachsen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden nach endgültigen Daten mit. Die Behörde bestätigte damit wie erwartet eine erste Schätzung. Im dritten Quartal war die Wirtschaft noch minimal um 0,1 Prozent gewachsen.
Aus den USA kommen unter anderem Daten zur Entwicklung des Verbrauchervertrauens. Aus Sicht des IG-Marktstrategen Chris Weston rückt aber vor allem die Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des US-Senates in den Fokus der Anleger. Am Folgetag ist sie dann vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses geladen. Die Äußerungen von Yellen dürften vor allem auf Hinweise einer Leitzinserhöhung abgeklopft werden, über die seit Monaten an den Märkten heftig spekuliert werden.
Dabei dürften die Anleger ganz genau auf das Wort "Geduld" ("Patience") achten. Sollte Yellen dieses Wort in ihrer Rede nicht mehr verwenden, so muss das nach Ansicht der Experten der Societe Generale aber nicht bedeuten, dass die Fed ihre Zinsen an einem im Voraus bestimmten Zeitpunkt anheben wird. Chefvolkswirt Edgar Walk von Metzler hält größere Überraschungen aber für unwahrscheinlich. Viele Beobachter rechnen mit einer Zinsanhebung etwa zur Mitte des Jahres.
BILANZEN IM BLICK - AIXTRON NACH ZAHLEN VORBÖRSLICH STARK
Auf Unternehmensseite rücken der Mobilfunkkonzern Telefonica
Deutschland
Überraschend starke Zahlen des kanadischen Wettbewerbers Agrium
könnten nach Einschätzung eines Händlers die Papiere von K+S
Im MDax gibt es überdies an diesem Tag einen Neuzugang. Die
Papiere von Bertrandt
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0007203275 DE0008467416
AXC0045 2015-02-24/08:25