
Von Inti Landauro
PARIS--Der SIM-Karten-Hersteller Gemalto hat eine Woche nach Berichten über einen massiven Hackerangriff durch die amerikanischen und britischen Geheimdienste seine internen Ermittlungen abgeschlossen. Das französische Unternehmen räumte zwar ein, dass es tatsächlich in den Jahren 2010 und 2011 einen solchen Angriff gegeben habe. Die Folgen seien jedoch nicht so dramatisch wie in einem Medienbericht dargestellt. Es seien nur in geringem Umfang Zugangscodes zu den SIM-Karten gestohlen worden.
Die News-Webseite "The Intercept" des amerikanischen Journalisten Glenn Greenwald hatte vergangene Woche über das Datenleck berichtet. Greenwald hatte im Jahr 2013 auch das vertrauliche Material des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden verbreitet. Der Bericht beschuldigte die Geheimdienste NSA aus den USA und GCHQ aus Großbritannien, bereits 2010 damit begonnen zu haben, in die Rechner von Gemalto einzudringen, um Verschlüsselungscodes zu stehlen. Diese Codes werden genutzt, um die mobile Kommunikation zu verschlüsseln.
Nun teilte Gemalto mit, es habe tatsächlich Eindringlinge gegeben. Deren Identität habe das Unternehmen zwar nie feststellen können. Gemalto glaubt aber dennoch, dass es sich um Angriffe durch die Geheimdienste gehandelt haben könnte. Die Hacker seien aber nur oberflächlich in einige der Server vorgedrungen. Die neueren SIM-Karten seien im Übrigen besser verschlüsselt, was einen größeren Schutz gegen Abhörangriffe biete.
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February 25, 2015 03:38 ET (08:38 GMT)
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