
Rund 400 000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie im Bezirk Mitte erhalten ab dem 1. April 3,4 Prozent mehr Geld und zuvor eine Einmalzahlung von 150 Euro. Darauf haben sich am Mittwoch die IG Metall und Arbeitgeber aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in der vierten Verhandlungsrunde in Frankfurt geeinigt. Im Kern wurde damit der baden-württembergische Pilotabschluss vom Vortag übernommen.
Neben dem Entgelt wurden auch die Altersteilzeit und Möglichkeiten zur individuellen Fortbildung neu geregelt. Beide Seiten nahmen für sich in Anspruch, hier ihre Ziele erreicht zu haben. "Wir haben die Altersteilzeit modernisiert und Modelle zur Förderung von Weiterbildung entwickelt, ohne dass es dadurch zu einer höheren Kostenbelastung der Betriebe durch irgendwelche Zwänge kommt", erklärte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Thomas Brunn.
Der IG Metall- Bezirksleiter Armin Schild hob bei der Altersteilzeit die höheren Aufstockungsbeträge für die unteren Entgeltgruppen hervor. Bei der Bildungsteilzeit gebe es erstmals einen "erstreitbaren Zugang auf persönliche berufliche Weiterbildung". Verbindliche Arbeitgeberzuschüsse zur Lohnfortzahlung gibt es aber nicht: Die Arbeitnehmer müssen das Zeitbudget selbst ansparen oder auf freiwillige Zahlungsvereinbarungen in ihrem Betrieb hoffen.
Mit dem Abschluss wurden Urabstimmung und Streik in der deutschen Schlüsselindustrie vermieden. Seit Ende Januar hatte die IG Metall aber in zahlreichen Betrieben zu Warnstreiks aufgerufen. "Der Druck von 120 000 Warnstreikenden im Bezirk hat die Arbeitgeber offenbar beeindruckt", sagte Bezirksleiter Schild. Die Tarifkommission der IG Metall will am Freitag über das Verhandlungsergebnis abstimmen./ceb/DP/she
AXC0158 2015-02-25/14:08