
Von Hans Bentzien
Das Geldmengenwachstum im Euroraum hat sich Anfang 2015 deutlicher als erwartet erhöht, wobei das Volumen der ausstehenden Unternehmenskredite erneut weniger stark als zuletzt unter Vorjahresniveau lag. Bereinigt um Verbriefungen und Verkäufe war die Jahresveränderungsrate zum zweiten Mal in Folge wieder positiv. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die breite Geldmenge M3 im Januar mit einer Jahresrate von 4,1 Prozent, nachdem sie im November um revidiert 3,8 (vorläufig: 3,6) Prozent zugenommen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten exakt einen Anstieg auf 3,8 Prozent prognostiziert.
Im Durchschnitt der Monate November bis Januar beschleunigte sich das M3-Wachstum auf eine Jahresrate von 3,6 (Vormonat: 3,1) Prozent. 3,5 Prozent waren prognostiziert worden. Die engere Geldmenge M1 lag um 9,0 (Vormonat: 7,9) Prozent über Vorjahresniveau.
Die Geldmenge M3 umfasst den Bargeldumlauf, den Zentralbankgeldbestand der Banken, die Sichteinlagen der Nicht-Banken, Einlagen mit vereinbarter Laufzeit bis zu zwei Jahren und Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten, Anteile an Geldmarktfonds, Repo-Verbindlichkeiten, Geldmarktpapiere sowie Bankschuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren.
Die gesamte Kreditvergabe im Euroraum lag im Januar um 0,1 Prozent über Vorjahresniveau. Im Dezember war sie um 0,1 Prozent gesunken. Die Kreditvergabe an die öffentlich Hand stieg im Jahresabstand um 2,1 (Vormonat: 1,9) Prozent. Die Kreditvergabe an Private sank dagegen um 0,5 (0,7) Prozent.
Das Volumen der an den privaten Sektor vergebenen Buchkredite lag nur noch um 0,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Dezember waren es noch 0,5 Prozent gewesen und im November 0,9 Prozent. Bereinigt um Verbriefungen und Verkäufe stieg das Volumen der ausstehenden Buchkredite um 0,5 Prozent, nachdem es im Dezember um 0,1 Prozent zugenommen hatte und im November um 0,2 Prozent geschrumpft war. Die Jahresrate der an nicht-finanzielle Unternehmen vergebenen Kredite lag bei minus 1,2 (1,4) Prozent.
Das Volumen der an private Haushalte vergebenen Kredite lag um 0,2 (0,3) Prozent unter Vorjahresniveau. Das Volumen der für den Hauserwerb ausgereichten Kredite stagnierte auf Vorjahresniveau, nachdem es im Dezember um 0,1 Prozent gesunken war.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/kla
(END) Dow Jones Newswires
February 26, 2015 04:13 ET (09:13 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.