Von William Horobin und Inti Landauro
PARIS--Der französische Strom- und Gaskonzern GDF Suez kämpft weiter mit der Krise in der europäischen Energiebranche. Im letzten Jahr kehrte der Konzern zwar wieder in die Gewinnzone zurück, warnte vorsorglich aber schon davor, dass die niedrigen Öl- und Gaspreise die Profitabilität im laufenden Jahr beeinträchtigen werden. Der Versorger geht davon aus, dass der Gewinn in diesem Jahr nur in etwa das Niveau des Vorjahres erreichen wird.
Im letzten Jahr verdiente GDF unter dem Strich immerhin wieder 2,4 Milliarden Euro, nachdem Abschreibungen auf seine europäischen Kraftwerke die Franzosen 2013 tief in die Verlustzone gezogen hatten. Aber auch in diesem Jahr erwartet GDF weiteren Gegenwind durch den jüngsten Preisverfall bei Öl und Gas. "Der deutliche Verfall bei den Öl- und Gaspreisen wird kurzfristig Einfluss haben", sagte Vorstandschef Gerard Mestrallet.
Um die Auswirkungen auf den Gewinn einzugrenzen, will GDF die Betriebskosten in diesem Jahr um rund 250 Millionen Euro senken. Zudem sollten geplante Investitionen in diesem und dem kommenden Jahr in Höhe von etwa 2 Milliarden Euro aufgeschoben werden. Dennoch wird der bereinigte Nettogewinn -- bei dem zum Beispiel die Kosten für den Umbau des Konzerns herausgerechnet werden -- in diesem Jahr voraussichtlich nur zwischen 3 und 3,3 Milliarden Euro erreichen. Im letzten Jahr fiel der bereinigte Nettogewinn um 300 Millionen Euro auf 3,1 Milliarden Euro.
GDF Suez musste sich 2014 mit einer Reihe von Herausforderungen herumschlagen: Die Gasverkäufe in Frankreich gingen wegen des milden Wetters um 15 Prozent zurück. In Belgien mussten zwei Atomreaktoren heruntergefahren werden und in Brasilien sorgte eine Dürreperiode für Störungen im Wasserkraft-Geschäft.
Das blieb nicht ohne Auswirkungen auf das Geschäft. Der Umsatz ging um 6,6 Prozent auf 74,69 Milliarden Euro zurück und fiel damit niedriger aus als die von Analysten erwarteten 78,22 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging um 6,7 Prozent auf 12,14 Milliarden Euro zurück.
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February 26, 2015 04:58 ET (09:58 GMT)
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