
Von Hendrik Varnholt
Die deutsche Stahlindustrie sieht sich zum Jahresbeginn in einem Aufwärtstrend. Die Rohstahlproduktion habe sich in den ersten Wochen des Jahres stabilisiert, sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, Hans Jürgen Kerkhoff, am Donnerstag in Düsseldorf. Auch angesichts des jüngst verbesserten Geschäftsklimas scheine es, als würden die Stahlunternehmen es schaffen, "die Delle aus dem zweiten Halbjahr 2014 schneller zu überwinden als noch zu Jahresbeginn erwartet".
Für das Jahr 2015 rechnet Kerkhoff weiter mit einer Rohstahlproduktion in Deutschland von 43,3 Millionen Tonnen. Nach der Prognose, die der Verbandschef schon früher ausgegeben hatte, dürften die Stahlkocher rund 1 Prozent mehr produzieren als noch im vergangenen Jahr.
Kerkhoff warnte aber auch vor Risiken für die deutsche Stahlindustrie. Gefahren seien etwa zunehmende Importe aus China und weltweite Überkapazitäten. Vor dem Hintergrund forderte der Chef der Wirtschaftsvereinigung Stahl politische Entscheidungen, "die Planungs- und Investitionssicherheit geben". Er kritisierte die Entscheidung des EU-Umweltausschusses zu einer schrittweisen Verknappung der CO2-Zertifikate. Das Vorgehen verschärfe "die Bedrohung der Wettbewerbsfähigkeit" europäischer Unternehmen.
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February 26, 2015 06:09 ET (11:09 GMT)
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