
Von Hans Bentzien
Die Banken des Euroraums haben Anfang 2015 so viele Staatsanleihen wie nie zuvor in ihren Bilanzen gehabt. Wie aus Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, stiegen die Staatsanleihebestände der Institute im Januar auf 1.936 Milliarden Euro von 1.848 Milliarden im Dezember.
Die Zentralbanken des Euroraums werden ab März monatlich Staatsanleihen für etwa 50 Milliarden Euro aufkaufen. Kritiker dieses Ankaufsprogramms merken an, dass Banken derzeit kein Interesse daran haben könnten, Staatsanleihen an die Zentralbanken zu verkaufen, weil sie diese Papiere unter anderem aus regulatorischen Gründen selbst benötigten. Zudem hätten sie genügend Liquidität, so dass in dieser Hinsicht keine Verkaufsanreiz bestehe.
Wie aus den Daten der EZB weiter hervorgeht, haben die Institute ihre Staatsanleihebestände in den vergangenen Monaten beschleunigt erhöht. Die Jahreswachstumsrate der Staatsanleihebestände nahm von 1,3 Prozent im Juni 2014 auf 8,6 Prozent im Januar 2015 zu. Im Gesamtjahr 2014 erhöhten die Banken ihren Besitz an Staatsanleihen um 9,1 Prozent.
Bei deutschen Banken wuchsen die Staatsanleihebestände im Januar mit einer Jahresrate von 7,8 Prozent, bei italienischen mit 8,9 Prozent und bei französischen mit 8,5 Prozent. Daten für griechische Banken liegen derzeit nur bis November vor.
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February 26, 2015 07:24 ET (12:24 GMT)
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