
Die Tarifparteien der Metall- und Elektroindustrie im Bezirk Küste haben sich ebenfalls geeinigt und übernehmen den Pilotabschluss aus Baden-Württemberg. Das teilten die Nordmetall-Arbeitgeber und die IG Metall Küste am Donnerstag in Hamburg mit. Somit erhöhen sich die Entgelte für die 140 000 Beschäftigten vom 1. April an um 3,4 Prozent. Außerdem gibt es eine Einmalzahlung von 150 Euro (Auszubildende: 55 Euro) für die Monate Januar bis März 2015.
"Das war der Maximalkompromiss. Die IG Metall hat mit diesem Abschluss eine Wette auf die Zukunft zu verantworten", sagte Nordmetall-Verhandlungsführer Thomas Lambusch. Dafür seien Kernziele bei der Altersteilzeit und der Weiterbildung erreicht und ein Arbeitskampf verhindert worden. "Durch den Abschluss haben die Beschäftigten deutlich mehr Geld in der Tasche", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Meinhard Geiken. Über das Ergebnis für den bis Ende März 2016 laufenden Vertrag muss noch die Tarifkommission des Bezirks Küste am 4. März entscheiden.
In der vierten Tarifrunde ging es auch um Altersteilzeit und Weiterbildung. Die Altersteilzeit werde einfacher und demografiegerechter, aber nicht teurer und bei der Bildung gebe es keine unnötigen Zwänge für den Arbeitgeber, bilanzierte Lambusch. Der "Tarifvertrag Qualifizierung" sei wieder in Kraft gesetzt worden. Außerdem könnten Beschäftigte Arbeitszeit oder Entgelt ansparen, um eine Bildungsphase selbst zu finanzieren. Die Beschäftigten sollen sich so besser auf den industriellen Wandel vorbereiten können, ergänzte die Gewerkschaft.
Der Bezirk Küste umfasst Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und das nordwestliche Niedersachsen. Zuvor hatten schon die Tarifbezirke Sachsen, Mitte, Nordrhein-Westfalen und Bayern den Abschluss von Baden-Württemberg übernommen. An Warnstreiks hatten laut Gewerkschaft im Norden rund 64 200 Beschäftigte teilgenommen./akp/DP/stk
AXC0195 2015-02-26/14:01