
Von Manuel Priego-Thimmel
Nach der Rally am Vortag ist am Freitag erst einmal Luftholen an Europas Börsen angesagt. Zwar ist der DAX zum Handelsstart auf ein neues Rekordhoch bei 11.353 Punkten geklettert, doch aktuell hat er seine Gewinne wieder abgegeben und liegt unverändert bei 11.327 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,1 Prozent auf 3.573 Punkte. Die Stimmung an den Börsen wird weiter als gut beschrieben. Das Umfeld spreche noch immer für Aktien, heißt es im Handel. Die niedrigen Zinsen wie auch die hohe Liquidität sorgten für eine anhaltende Nachfrage. Bundesanleihen stellten dagegen kaum mehr eine Alternative dar.
Die Chancen auf weiter steigende Kurse am deutschen Aktienmarkt sind laut Händlern zum Wochenausklang auch wegen des Monats-Ultimos gut. "Da könnten noch einige Kapitalanlagegesellschaften ihre Aktienquoten hoch fahren", erwartet ein Marktteilnehmer. Die Cash-Quoten seien vermutlich immer noch vergleichsweise hoch, wie die letzte Fondsmanager-Umfrage von Merrill Lynch gezeigt habe. Seit der Ankündigung eines Wertpapierkaufprogramms durch die EZB haben die Zuflüsse an die europäischen Aktienmärkte Rekordniveaus erreicht.
An den Devisenmärkten liegt der Euro am Morgen leicht über 1,12 Dollar, neigt aber übergeordnet weiterhin zur Schwäche. Die US-Verbraucherpreise sind im Januar im Kern stärker als erwartet gestiegen, was die Zinserhöhungspekulationen durch die US-Notenbank zusätzlich befeuert hat. Der Präsident der Fed in San Francisco, John Williams, erwartet einen ersten Zinsschritt Mitte des Jahres. Das Lager der Analysten ist hier geteilt: Einige rechnen mit einer ersten Zinserhöhung im Juni, andere erst im September.
Am Nachmittag könnten dann eine Reihe von US-Wirtschaftsdaten Akzente an den Finanzmärkten setzen. Unter anderem steht die Zweitveröffentlichung des US-BIP für das vierte Quartal auf der Agenda. Daneben werden der Einkaufsmanagerindex Chicago für Februar sowie der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für Februar in zweiter Lesung bekannt gegeben.
Für das Airbus-Papier geht es nach Zahlen um 6,2 Prozent steil nach oben. Nach Einschätzung der LBBW überzeugen die Zahlen auf ganzer Linie. Das bereinigte EBIT sei 5 Prozent über dem Konsens ausgefallen. Auch der Cashflow sei unerwartet stark, so die Analysten. Die Zahlen überschatten den vagen Ausblick. Die LBBW geht indes davon aus, dass es dem Konzern gelingen wird, den Gewinn je Aktie sowie die Dividende weiter nach oben zu treiben.
BASF-Titel geben dagegen um 3,2 Prozent nach. Der Chemiekonzern hat sich nach Einschätzung von Bernstein im vierten Quartal operativ besser als erwartet geschlagen. Enttäuscht äußern sich die Analysten allerdings zum Free Cashflow (FCF). Dieser sei im vergangenen Jahr auf 1,7 Milliarden von 3,2 Milliarden Euro im Vorjahr gefallen. Salzgitter verlieren nach Zahlen 2,4 Prozent. Die Zahlen sind laut der DZ Bank schwächer als erwartet ausgefallen.
"Drillisch hat es mal wieder getan", so ein Händler zur Anhebung der Dividende. Der Mobilfunkanbieter will eine Dividende von 1,70 Euro je Aktie zahlen, ein Plus von 6,25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Damit liegt die Dividendenrendite bei gut 4 Prozent", so der Händler mit Blick auf den aktuellen Kurs. Ein sehr stabiles Geschäftsmodell bei einer guten Kostendisziplin rundeten die Argumente für die Aktie ab. Die Aktie steigt um 1,4 Prozent.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1213 +0,2% 1,1194 1,1219 EUR/JPY 133,79 +0,1% 133,62 133,84 EUR/CHF 1,0634 -0,3% 1,0662 1,0692 USD/JPY 119,32 -0,0% 119,38 119,33 GBP/USD 1,5421 +0,1% 1,5407 1,5418 ===
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February 27, 2015 03:43 ET (08:43 GMT)
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