
In Deutschland sind die Verbraucherpreise im Februar im Jahresvergleich gestiegen. Die Jahresteuerungsrate habe um 0,1 Prozent zugelegt, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden nach einer ersten Schätzung mit. Volkswirte hatten hingegen einen Rückgang der Preise von 0,3 Prozent erwartet. Im Februar waren sie noch um 0,4 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat gefallen. Dies war damals der erste Rückgang des Preisniveaus seit September 2009.
Besonders deutlich legten die Preise im Vergleich zum Vormonat zu. Sie stiegen um 0,9 Prozent. Erwartet wurde lediglich ein Anstieg von 0,6 Prozent. Aus den bereits zuvor veröffentlichten Mitteilungen aus den Bundesländern geht hervor, dass vor allem die zuletzt gestiegene Treibstoff- und Heizölpreise zu dem Anstieg beitrugen.
STEIGENDE TREIBSTOFFPREISE
In den vorangegangenen Monaten hatte insbesondere die Talfahrt bei den Ölpreisen Druck auf die Inflationsrate ausgeübt. Zuletzt hatten die Ölpreise sich jedoch erholt. Ernsthafte Deflationsgefahren sehen Ökonomen für Deutschland nicht.
Der für europäische Zwecke harmonisierte Preisindex (HVPI) ist im Februar um 0,1 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 0,5 Prozent. Im Monatsvergleich habe der Anstieg in dieser Abgrenzung bei 1,0 Prozent gelegen.
TRENDWENDE AUCH IN EUROZONE?
Auch in anderen Ländern der Eurozone ging der Druck auf die Preise im Februar zurück. In Spanien fielen die Verbraucherpreise im Februar im Jahresvergleich nicht so stark wie erwartet, in Italien legten sie sogar überraschend zu.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte Ende Januar den großangelegten Kauf von Staatsanleihen beschlossen, um mit dieser weiteren Lockerung ihrer Geldpolitik gegen die schwache Teuerung in der Eurozone anzukämpfen. Die EZB sieht in der Eurozone die Preisstabilität bei einer deutlich höheren Inflationsrate von knapp 2 Prozent als gewährleistet an. Die Inflationszahlen für die Eurozone werden am Montag veröffentlicht./jsl/fr
AXC0185 2015-02-27/14:05