
Von Andreas Plecko
Nachdem die niedrigen Energiepreise die Inflation in Deutschland in den Minusbereich gedrückt hatten, steigen die Verbraucherpreise im Februar wieder deutlich. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer ersten Schätzung meldete, mussten die Konsumenten für Waren und Dienstleistungen im Schnitt 0,9 Prozent mehr bezahlen als vor einem Monat.
Ausschlaggebend waren Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln von über 1 Prozent sowie die um mehr als 3 Prozent höheren Kraftstoffpreise, wie aus Daten von fünf Bundesländern hervorging. Heizöl verteuerte sich gegenüber Januar um über 12 Prozent. Dienstleistungen kosteten über 1 Prozent mehr und Pauschalreisen 16 Prozent.
Im Jahresvergleich sprang die Inflationsrate auf plus 0,1 Prozent. Im Januar hatten die sinkenden Ölpreise für einen kräftigen Rückgang der Verbraucherpreise um 1,1 Prozent auf Monats- und um 0,4 Prozent auf Jahressicht gesorgt.
Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten für Februar einen monatlichen Anstieg um 0,7 Prozent und einen jährlichen Rückgang um 0,2 Prozent erwartet.
Der für europäische Vergleichszwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) legte im Februar um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat zu, auf Jahressicht sank er um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat und einen Rückgang um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr prognostiziert.
Für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist der HVPI maßgeblich. Die EZB strebt für den gesamten Euroraum eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an, was auch als Sicherheitspuffer gegen eine Deflation gedacht ist.
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February 27, 2015 08:01 ET (13:01 GMT)
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