
Trotz vieler Bedenken große Zustimmung für Griechenland-Hilfe
BERLIN - Ungeachtet wachsender Zweifel an der neuen Athener Regierung hat der Bundestag mit großer Mehrheit einer Verlängerung des Hilfspakets für Griechenland zugestimmt. 541 Abgeordnete von Koalition und Opposition billigten am Freitag den Antrag auf Verlängerung des Rettungspakets um vier Monate. Das waren so viele Ja-Stimmen wie nie zuvor bei Hilfen für Griechenland. 32 votierten mit Nein - davon allein 29 aus den Reihen von CDU und CSU. 13 Parlamentarier enthielten sich. Damit kann das 2012 beschlossene Programm bis Ende Juni verlängert werden. Es geht nicht um neue Finanzhilfen, sondern um mehr Zeit, das Programm abzuarbeiten.
Varoufakis: Griechische Reformliste absichtlich unbestimmt
ATHEN/BERLIN - Die griechischen Reformpläne sind nach Worten von Finanzminister Gianis Varoufakis in Abstimmung mit anderen Euroländern absichtlich unbestimmt formuliert. Sonst würden sie nicht die notwendige Zustimmung der Parlamente der Euroländer erhalten, sagte er am Freitag im Fernsehen. Er bezeichnete dieses Vorgehen als "produktive Undeutlichkeit". In Berlin sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministerium, es habe keine Nebenabsprachen gegeben - weder zur Reformliste noch zum Primärüberschuss - also dem Haushaltsplus ohne Zinszahlungen.
'Focus': Griechenland droht Europa mit 'Flüchtlingswelle'
MÜNCHEN/ATHEN - Der griechische Vize-Innenminister Giannis Panousis hat nach Medienberichten damit gedroht, 300 000 bis 500 000 illegale Immigranten in andere europäische Länder weiterzuschicken. Das krisengeschüttelte Griechenland müsse bei der Versorgung der Flüchtlinge stärker von anderen EU-Ländern unterstützt werden, forderte Panousis. "Ansonsten werden wir 300 000 Immigranten Reisepapiere ausstellen und damit Europa überfluten", zitierte ihn das Nachrichtenmagazin "Focus" am Freitag.
US-Wirtschaft wächst schwächer als gedacht
WASHINGTON - Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal schwächer gewachsen als zunächst errechnet. Nach Regierungszahlen vom Freitag stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Oktober bis Dezember um annualisiert 2,2 Prozent. Ende Januar war noch eine auf das Jahr hochgerechnete Rate von 2,6 Prozent ermittelt worden. Bankvolkswirte hatten allerdings mit einer stärkeren Absenkung der ersten Schätzung auf 2,0 Prozent gerechnet.
USA: Michigan-Konsumklima fällt weniger stark als erwartet
MICHIGAN - Das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen ist im Februar nicht so stark gefallen wie befürchtet. Der Indikator sei von 98,1 Punkten im Vormonat auf 95,4 Punkte gesunken, teilte die Universität am Freitag mit. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 94,0 Zähler gerechnet. In einer ersten Schätzung war noch ein Wert von 93,6 Punkte ermittelt worden.
USA: Schwebende Hausverkäufe steigen weniger als erwartet
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe im Januar weniger als erwartet gestiegen. Die sogenannten schwebenden Hausverkäufe seien zum Vormonat um 1,7 Prozent gestiegen, teilte die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg um 2,0 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren sie jedoch nur um revidiert 1,5 Prozent gefallen, nachdem zunächst ein Rückgang um 3,7 Prozent ermittelt worden war.
USA: Chicago-Einkaufsmanagerindex bricht ein
CHICAGO - In den USA hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago im Februar stark verschlechtert. Der Indikator fiel um 13,6 Punkte auf 45,8 Zähler, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Freitag in Chicago mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Juli 2009. Volkswirte hatten mit einem viel schwächeren Rückgang auf 58,0 Punkte gerechnet. Zudem fällt der Frühindikator unter die sogenannte Expansionsschwelle von 50 Punkten und signalisiert damit eine wirtschaftliche Eintrübung.
Deutschland: Inflationsrate dreht überraschend ins Plus
WIESBADEN - In Deutschland sind die Verbraucherpreise im Februar wegen höherer Energiepreise und der Einführung des Mindestlohns im Jahresvergleich gestiegen. Es ist der erste Anstieg seit über einem halben Jahr, nachdem in den vergangenen Monaten die Jahresrate der Inflation wegen des starken Ölpreisverfalls immer weiter bis in den negativen Bereich gesunken war. Die Jahresteuerungsrate habe im Februar bei 0,1 Prozent gelegen, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden nach einer ersten Schätzung mit
Spanien: Verbraucherpreise sinken weniger stark - Steigende Treibstoffpreise
MADRID - In Spanien hat sich der Rückgang der Verbraucherpreise im Februar abgeschwächt. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat gingen die Preise um 1,2 Prozent zurück, teilte das Statistikamt INE am Freitag in Madrid nach einer ersten Schätzung mit. Im Februar wurde der Druck auf die Inflationsrate durch die zum Vormonat gestiegenen Diesel und Benzinpreise abgemildert.
Deutschland: Billiges Öl setzt Importpreise weiter stark unter Druck
WIESBADEN - Die deutschen Einfuhrpreise sind im Januar im Jahresvergleich so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr gesunken. Sie seien um 4,4 Prozent gefallen, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Dies ist wie im Vormonat die niedrigste Jahresrate seit November 2009. Volkswirte hatten mit einem noch etwas kräftigeren Rückgang um 4,6 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Einfuhrpreise um 0,8 Prozent. Hier wurde ein Rückgang um 1,1 Prozent erwartet.
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AXC0265 2015-02-27/17:19