ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Ölwerte stoßen Indizes vom Rekordthron

Den wichtigsten europäischen Indizes ist bei ihrem weiteren Rekordlauf zu Wochenbeginn schnell die Luft ausgegangen. Verantwortlich waren vor allem Verluste der Ölwerte. Am Markt gilt trotz eines etwas langsameren Anstiegs der Lagerstände als fraglich, ob die Preise für das schwarze Gold einen Boden gefunden haben. Der Branchenindex Stoxx 600 Oil + Gas kam von seinem höchsten Niveau seit drei Monaten deutlich zurück.

Verluste beim Schwergewicht Total hinterließen auch im EuroStoxx 50 Spuren: Er schloss nach einem weiteren Höchststand seit Juni 2008 von 3607 Punkten letztlich 0,22 Prozent tiefer bei 3591,09 Punkten. In Paris verlor der CAC 40 gar 0,69 Prozent auf 4917,32 Punkte. Er hatte ein weiteres Hoch seit Sommer 2008 um einen Punkt verfehlt. Der Londoner Leitindex FTSE 100 fiel nach einem Rekordhoch im Handelsverlauf am Ende um 0,09 Prozent auf 6940,64 Punkte.

Schwächster Wert in Eurostoxx und Cac waren die Papiere von Vivendi mit einem Abschlag von fast 5 Prozent. Der französische Mischkonzern will zwar in den kommenden zwei Jahren insgesamt 5,7 Milliarden Euro an seine Aktionäre ausschütten. Das Geld soll bis Mitte 2017 teils in Dividenden gezahlt werden und teils über Aktienrückkäufe ausgegeben werden. Dennoch reagierten die Anleger nicht wie sonst üblich positiv auf solche Pläne. Denn Vivendi wolle bei den Rückkäufen nicht mehr als 20 Euro je Aktie zahlen, strich Analyst Ian Whittaker von Liberum heraus. Diese Beschränkung könnte verhindern, dass sich die Pläne des Managements auf längere Sicht als wesentlicher Kurstreiber erweisen.

Vivendi hat viel Geld zu verteilen, weil das Unternehmen sein Geschäft neu ausrichtet. So werden Bereiche, die nicht zum Kerngeschäft Pay-TV und Musik gehören, veräußert. Zuletzt hatte der Kabelkonzern Altice rund 3,9 Milliarden Euro für die restlichen 20 Prozent an dem Mobilfunker Numericable-SFR geboten, der noch zu Numericable und Vivendi gehört. Sowohl Numericable als auch Altice stehen unter der Kontrolle des Milliardärs Patrick Drahi. Altice-Aktien zogen in Amsterdam um mehr als 3 Prozent an. Sie waren damit noch Spitzenreiter im Leitindex Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) , konnten die zwischenzeitlichen plus 10 Prozent jedoch nicht halten.

Die Nase vorn hatte zu Wochenbeginn die Immobilienbranche und hier die Papiere der französischen Klepierre mit gut 3 Prozent Kurszuwachs./ag/stw

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