Bei der wichtigsten Mobilfunk-Messe Mobile World Congress treten die Gegensätze zwischen der Telekom-Industrie und den Internet-Konzernen offen zu Tage. Konzernchefs der Netzbetreiber prangerten am Montag Wettbewerbs-Nachteile an und forderten gleiche Bedingungen.
Google
Facebook
Ein wiederkehrender Punkt waren am Montag aber die Differenzen zwischen den Netzbetreibern und der Internet-Branche. "Wie kann man einem Videodienst konkurrieren, der kostenlos ist?", beklagte der Chef der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges. Die Telekom-Branche werde dabei viel schärfer als die Internet-Konzerne reguliert. "Sind Facebook oder Googles Hangouts ein Kommunikationsdienst? Definitiv ja. Aber sie werden nicht als solche behandelt", kritisierte der Telekom-Chef. "Wir brauchen ein gleiches Spielfeld. Eine Regulierung, in der alle gleich behandelt werden." Er konkurriere gern - "aber nicht mit Handschellen oder Zusatzgewicht". "Wir wollen die Internet-Firmen nicht in eine Regulierung zwingen. Aber wenn sie davon befreit sind, wollen wir es auch sein."
Während die Mobilfunk-Provider Milliarden in neue Netze investierten, die sie zurückverdienen müssen, kämen die Internet-Player mit geringen Investitionen aus. Die Internet-Unternehmen, die meisten von denen aus den USA kommen, kontern den Vorwurf der Provider mit dem Hinweis, erst ihre Dienste machten die Mobilfunk-Netze für die Verbraucher attraktiv.
Höttges sagte, man brauche auch bei einer Netzneutralität verschiedene Priorisierungsklassen: "Daten aus dem Auto müssen immer Priorität haben, Gesundheit muss immer Priorität haben." Nach Barcelona kommt auch der Chef des amerikanischen Telekom-Regulierers FCC, Tom Wheeler. Seine Behörde hatte vergangene Woche eine strikte Umsetzung der Netzneutralität mit einem Verbot bezahlter Überholspuren für bestimmte Daten oder Dienste beschlossen.
Google-Manager Pichai sagte in Barcelona, an der Bezahlplattform
Android Pay werde derzeit gearbeitet. "Jeder soll einen Bezahldienst
auf dieser Plattform aufbauen können." Damit bekämen die Hersteller
von Android-Geräten den Zugang zu einem vergleichbaren Angebot wie
der Bezahldienst Apple
Zuckerberg sagte auch, er würde bei Internet.org gern mehr zusammen mit Google unternehmen. Wenige Stunden zuvor hatte Google-Manager Pichai eine ähnliche Frage nach einer möglichen Partnerschaft mit Facebook ins Leere laufen lassen. Beide Internet-Firmen führen derzeit eigene Projekte für die Vernetzung der Dritten Welt.
Die Deutsche Telekom
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AXC0245 2015-03-02/19:49