Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
SPRUCH
"Du kannst, denn du sollst." (Immanuel Kant)
TAGESTHEMA
Ein großer Zukauf in der Chemiesparte, organisches Wachstum sowie Sparmaßnahmen haben dem Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck zu einem soliden vierten Quartal verholfen. Zudem profitierte der Konzern von günstigen Währungskursen. Für 2015 bleibt Merck vorsichtig. Erwartet wird lediglich ein leichtes organisches Umsatzwachstum und ein EBITDA vor Sondereinflüssen das entweder leicht steigen oder zumindest stabil bleiben soll. Nachfolgend ein Vergleich der Viertquartalszahlen mit den Konsensschätzungen:
4. Quartal 2014 2014 2013 Prognose Gesamterlöse (1) 3.036 2.742 2.935 Umsatzerlöse 2.977 2.636 2.909 EBIT 424 264 477 EBITDA (2) 878 795 853 Ergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter 280 281 297 Ergebnis/Aktie (2) 1,14 1,06 1,11 Dividende 1,00 0,95 1,03
AUSBLICK UNTERNEHMEN
GLENCORE
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das Geschäftsjahr (in Millionen US-Dollar, Ergebnis/Aktie in Dollar, nach IFRS):
EBITDA EBIT Erg nSt Erg/ Umsatz berein. berein. u.Dritten Aktie Gesamtjahr (1) (1) (1) (1) (1) MITTELWERT 229.557 12.919 6.892 4.037 0,31 Vorjahr 239.673 13.071 7.434 4.583 0,35 1)Pro-Forma-Kennzahlen.
Weitere Termine:
07:30 DE/Tele Columbus AG, Telefonkonferenz zum Jahresergebnis
08:00 GB/Barclays plc, Jahresergebnis
DIVIDENDENABSCHLAG
Novartis: 2,60 CHF
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Einzelhandelsumsatz Januar saisonbereinigt real PROGNOSE: -0,3% gg Vm zuvor: +0,6% gg Vm - EU 11:00 Erzeugerpreise Januar Eurozone PROGNOSE: -0,7% gg Vm/-3,1% gg Vj zuvor: -1,0% gg Vm/-2,7% gg Vj
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 AT/Auktion 0,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2019 Auktion 1,65-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2024 im Gesamtvolumen von 1,1 Mrd EUR 11:30 GB/Auktion 2,0-prozentiger Anleihen (Gilts) mit Laufzeit März 2020 im Volumen von 3,5 Mrd GBP
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.112,30 -0,08% Nikkei-225 18.815,16 -0,06% Shanghai-Composite 3.291,73 -1,34% DAX 11.410,36 +0,08% DAX-Future 11.435,00 +0,48% XDAX 11.432,50 +0,49% MDAX 20.143,14 +0,25% TecDAX 1.584,79 +0,19% Euro-Stoxx-50 3.591,09 -0,22% Stoxx-50 3.390,22 -0,32% Dow-Jones 18.288,63 +0,86% S&P-500-Index 2.117,39 +0,61% Nasdaq-Comp. 5.008,10 +0,90% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 159,03% -47
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Börsen in Europa werden am Dienstag zunächst knapp im Plus erwartet. Die Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau dürfte in eine weitere Runde gehen. In der zweiten Wochenhälfte werde vor allem auf die Sitzung der EZB und auch nach China geschaut. Dort trifft sich der Nationale Volkskongress. Nachdem die chinesische Notenbank am Wochenende überraschend die Zinsen senkte, wird es spannend zu sehen, wie hoch das Wachstumsziel für 2015 ausfällt. Beobachter rechnen mit 7,0 Prozent. Die Börsen in Europa befinden sich derweil in einem vergleichsweise ruhigen Fahrwasser. Der Volatilitätsindex, der in unruhigen Zeiten auch als Angstbarometer tituliert wird, befindet sich auf einem entspannt niedrigen Niveau. Nachdem Kursverluste bei Aktien aus dem Öl- und Gassektor am Dienstag noch belasteten, werden sie am Mittwoch mit einer Erholungsbewegung erwartet. Grund ist, dass das Brent-Öl erfolgreich die Unterstützung bei 60 Dollar getestet hat und nun wieder steigt.
Rückblick: Schwache Ölaktien haben den Aufschwung im Euro-Stoxx-50 erst einmal gestoppt. Der Index der Öl- und Gasaktien fiel um 1,4 Prozent. Die Ölaktien litten unter Szenarien, die Ölpreiserholung neige sich bereits wieder dem Ende zu. Händler verwiesen zum einen auf die Spekulation um das Wirtschaftswachstum in China, und zum anderen die hohen Lagervorräte. Auf der anderen Seite lagen die Indizes der Technologie- und der Autotitel im Plus. Gut behauptet tendierte die Telekombranche mit der Übernahme- und Fusionswelle. Der Chef des französischen Telekomkonzerns Orange hat Interesse an einer Fusion mit Telecom Italia geäußert. Telecom Italia stiegen daraufhin um 1,3 Prozent, während Orange um 0,2 Prozent nachgaben. Vivendi verloren 4,9 Prozent. Die Nachricht, dass Vivendi das Angebot von Altice für die Beteiligung an Numericable-SFR angenommen hat, sorgte für einen Abverkauf; der erzielte Preis sei zu niedrig, hieß es. Altice stiegen um 3,3 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Auf der Gewinnerseite ragten Merck mit einem Plus von 2,2 Prozent hervor. Die Analysten der Commerzbank und auch der Deutschen Bank rechnen mit einem guten Schlussquartal des Konzerns, der am Dienstag Zahlen vorlegt. Reserviert nahmen Anleger die Nachricht auf, dass die neue Siemens-Tochter Dresser-Rand 8 Prozent der Belegschaft abbauen will. Siemens verloren 1,2 Prozent. Im MDAX verloren ElringKlinger gegen den Trend 5,7 Prozent. Laut Händlern ist der Gewinn im vergangenen Jahr hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im SDAX stiegen Borussia Dortmund nach dem 3:0-Heimsieg gegen den Erzkontrahenten Schalke 04 um 2,6 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 UHR): 11.433 (XETRA-Schluss: 11.410) Pkt.
Außer in Merck habe sich nicht viel getan, so ein Händler nachbörslich. Merck wurden nach einem beriets festen Xetra-Handel 1,6 Prozent fester gestellt am Tag vor der Vorlage der Quartalszahlen. Die Aussagen von VW-Konzernlenker Martin Winterkorn zum Forschungs- und Entwicklungsprogramm bei VW bewegten den Kurs der Aktie nicht.
USA / WALL STREET
Das abermalige Allzeithoch im Dow sorgte kaum für Aufregung, Händler sprachen von einem Gewöhnungseffekt. Verstärkt in den Fokus rückte stattdessen der Nasdaq-Composite, denn er kletterte erstmals seit März 2000 über die Marke von 5.000 Punkten. Einst hatte der Index als Sinnbild für die "Dot.com-Exzesse" herhalten müssen. Die Konjunkturdaten des Tages fielen unterdessen überwiegend schwach aus und befeuerten damit Spekulationen, dass die Zeit des billigen Geldes in den USA noch etwas anhält. Die Zinssenkung der chinesischen Notenbank vom Wochenende sei da wie gerufen gekommen, hieß es. Hewlett-Packard stiegen um 0,2 Prozent. Der PC-Hersteller übernimmt Aruba Networks für 2,7 Milliarden Dollar. Visa und Citigroup zogen um 2,6 bzw. 2,0 Prozent an, nachdem der Großhändler Costco mit beiden Unternehmen eine Zusammenarbeit bei Kreditkarten vereinbart hatte. Johnson & Johnson hat mit Cardinal Health einen Kaufinteressenten für die Medizingerätetochter gefunden. Johnson & Johnson gewannen 0,7 Prozent, Cardinal Health 1,7 Prozent. Am Rentenmarkt gaben die Kurse deutlich nach. Im Handel war von einem hohen Neuangebot bei Unternehmensanleihen die Rede. Außerdem seien Anleger stärker ins Risiko gegangen und hätten Aktien gekauft.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 18.30 Uhr EUR/USD 1,1195 +0,1% 1,1180 1,1184 EUR/JPY 133,97 -0,3% 134,38 134,28 EUR/CHF 1,0720 +0,1% 1,0712 1,0696 USD/JPY 119,66 -0,4% 120,19 120,07 GBP/USD 1,5385 +0,2% 1,5359 1,5357
Der Dollar profitierte am Montag von der chinesischen Zinssenkung, er wertete auf breiter Front auf. Mittlerweile bedeuteten Zinssenkungen, dass wenn eine Zentralbank einen Schritt in Richtung Abwertung tue, dann auch die Währungen der anderen "Wettläufer" schwächelten, so die Commerzbank in einem Kommentar. Solide Konjunkturdaten aus der Eurozone stützten den Euro nur kurz, auch hier setzte sich die Stärke des Greenback durch. Der Euro fiel nach einem Tageshoch von 1,1245 wieder unter die Marke von 1,12 Dollar auf 1,1183 im späten US-Geschäft. Aufwärts geht es am frühen Dienstag mit dem Asutral-Dollar. Er profitiert davon, dass die australische Notenbank die Leitzinsen nicht weiter gesenkt, sondern stabil gehalten hat.
ROHSTOFFE
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 49,97 49,59 0,77 0,38 Brent/ICE 60,53 59,54 1,66 0,99
Während sich beim US-Öl WTI kaum etwas tat, brach der Preis der Nordseesorte, das stärker in Konkurrenz zu Öl aus Afrika und Asien steht, zum US-Settlement um 4,9 Prozent auf 59,54 Dollar ein - der höchste Tagesverlust seit vier Wochen. Abgabedruck sei mit Schlagzeilen aus Libyen entstanden, wo die Ölproduktion steigt. Zudem signalisiere die Zinssenkung in China ein schwaches Wachstum, hieß es. Auch war von möglichen Öllieferungen aus dem Iran zu hören, sollte es in den laufenden Atomverhandlungen mit dem Westen zu einer Einigung kommen. Im asiatisch dominierten Geschäft zeigt sich das Brent wieder etwas erholt.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 03, 2015 01:39 ET (06:39 GMT)
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