
Im Wettbewerb mit der Privatkonkurrenz ist der Vorsprung der öffentlich-rechtlichen Radiosender kleiner geworden. Die ARD-Wellen verloren innerhalb eines guten halben Jahres mehr als eine Million Hörer. Die private Konkurrenz büßte ebenfalls ein - aber nur 250 000 Hörer.
Dies geht aus der am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Media-Analyse hervor, für die 70 000 Menschen nach ihren Lieblingssendern befragt wurden. Die vorangegangene Erhebung stammt aus dem Juli 2014.
Danach werden die ARD-Wellen täglich von Montag bis Freitag 38,67 Millionen Menschen eingeschaltet. Das sind 2,6 Prozent weniger als bei der letzten Analyse. Die Privatsender kommen jetzt auf 31,98 Millionen, ein Minus von 0,8 Prozent. Die Öffentlich-Rechtlichen erreichen damit 52,6 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab zehn Jahren, die privaten Wellen kommen auf 43,5 Prozent.
Mit Abstand meistgehörtes Programm in Deutschland bleibt das private Radio NRW. Der Verbund aus Lokalsendern gewinnt leicht hinzu und kommt jetzt in der durchschnittlichen Stunde am Werktag auf 1,642 Millionen. Dahinter folgen Antenne Bayern (1,397 Millionen), die Radiokombi Baden-Württemberg (1,128 Millionen), die öffentlich-rechtliche Popwelle SWR3 (1,123 Millionen) und das WDR-Jugendprogramm 1LIVE (1,076 Millionen).
Unter den bundesweiten Sendern wird der Deutschlandfunk von 1,647 Millionen Menschen gehört - allerdings während eines gesamten Werktags. Der DLF büßte fast vier Prozent Hörer ein. Deutschlandradio Kultur (457 000) gewann dagegen mehr als vier Prozent dazu.
Die repräsentative Media-Analyse, Leitstudie für den Radiomarkt, wird zweimal jährlich veröffentlicht. Die werbetreibenden Sender richten an diesen Zahlen ihre Preise für Werbespots aus. Zugleich zeigen die Daten auch den Radiostationen ohne Werbung, wie ihr Programm bei den Hörern ankommt./tom/DP/stw
ISIN DE0005501357 LU0061462528 DE000PSM7770
AXC0165 2015-03-04/14:07