
Der US-Regierung droht laut einer Warnung von Finanzschätzern ohne Erhöhung der Schuldengrenze im Herbst die Zahlungsunfähigkeit. Das Finanzministerium in Washington sei durch "außergewöhnliche Maßnahmen" noch bis Oktober oder November liquide, teilte das überparteiliche Budgetbüro des US-Kongresses mit. Bis dahin müsse das Parlament das Kreditlimit erhöht haben, um eine Insolvenz des Landes zu vermeiden.
Die Schuldengrenze war im Februar 2014 in einem ungewöhnlichen Kompromiss zwischen den Demokraten von Präsident Barack Obama und den oppositionellen Republikanern bis zum 15. März 2015 ausgesetzt worden. Nur bis dann darf die Regierung ohne Unterlass neue Schulden aufnehmen.
Durch geschickte Umschichtungen - etwa in den Sozialkassen - kann das Minus in der Staatskasse für ein gutes halbes Jahr bei dem Wert vom 15. März eingefroren werden. Die Regierung leiht sich quasi Geld bei sich selbst. Das funktioniert aber nur für einen begrenzten Zeitraum.
Die US-Schulden betragen derzeit 18,1 Billionen Dollar (16,29 Bio. Euro). Das ist etwas mehr als das Bruttoinlandsprodukt des Landes im Jahr 2014. Als die Obergrenze ausgesetzt worden war, betrug das Minus 17,2 Billionen Dollar./mcm/DP/stw
AXC0230 2015-03-04/16:25