Portugals Regierung hat Schwierigkeiten bei der Privatisierung der verstaatlichten Großbank Novo Banco eingeräumt. Es sei für die Stabilität des Finanzsystems sehr wichtig, dass diese Angelegenheit rasch und gut geregelt werde, sagte Finanzministerin Maria Luís Albuquerque. Bei einem Besuch des Hafens von Setúbal bekräftigte sie Medienberichten vom Mittwoch zufolge: "Die Steuerzahler werden in dieser Sache nicht zur Kasse gebeten werden." Am Dienstag war der Verkauf an einen Investor im ersten Anlauf gescheitert.
Die Novo Banco war 2014 aus den gesunden Bereichen des zusammengebrochenen Geldhauses BES (Banco Espírito Santo) hervorgegangen. Sie wurde verstaatlicht und mit 4,9 Milliarden Euro saniert. Für den geplanten Verkauf nahm die Zentralbank drei Angebote in die engere Wahl. Dabei handelte es sich nach übereinstimmenden Berichten der Fachpresse um die chinesische Versicherung Anbang, den US-Investmentfonds Apollo und die chinesische Gruppe Fosun. Laut diesen Informationen scheiterten die Verhandlungen mit Anbang. Die Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho ist daran interessiert, dass der Verkauf der Bank vor den Parlamentswahlen am 4. Oktober über die Bühne gebracht wird./hk/DP/jha
AXC0081 2015-09-02/11:35