
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Draghi versucht glaubwürdiges QE-Programm zu präsentieren
Die Europäischen Zentralbank (EZB) geht offenbar davon aus, dass ihr Anleihekaufprogramm Wirtschaftswachstum und Inflation rasch in die erhoffte Richtung bewegen wird. Kurz vor Beginn der Anleihekäufe am Montag nächster Woche präsentierte EZB-Präsident Mario Draghi Wachstums- und Inflationsprognosen seines volkswirtschaftlichen Stabs, die deutlich über denen anderer Volkswirte liegen. Der Vermutung, dass die Zentralbanken deshalb ihre Politik des Quantitative Easing (QE) vor dem vorläufigen Zieltermin September 2016 beenden könnten, trat Draghi allerdings entschieden entgegen.
EZB lässt Leitzinsen auf Rekordtief
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen wie erwartet unverändert gelassen. Wie die EZB nach der Sitzung in der zyprischen Hauptstadt Nikosia mitteilte, bleiben der Hauptrefinanzierungssatz, der Spitzenrefinanzierungssatz und der Einlagensatz bei 0,05 Prozent, 0,30 Prozent und minus 0,20 Prozent. Das bedeutet, dass sich die Banken weiterhin so billig wie nie zuvor bei der Zentralbank refinanzieren können, sie der EZB aber andererseits für die Anlage überschüssiger Gelder 0,20 Prozent Zinsen zahlen müssen.
EZB-Stab rechnet für 2017 mit 1,8 Prozent Inflation
Der volkswirtschaftliche Stab der Europäischen Zentralbank (EZB) rechnet vor dem Hintergrund des bevorstehenden milliardenschweren Staatsanleihekaufprogramms damit, dass die Inflation im Euroraum 2017 im Jahresdurchschnitt sich dem Preisstabilitätsziel der EZB von knapp 2 Prozent annähern wird. Nach Mitteilung von EZB-Präsident Mario Draghi sieht der Stab die Inflation 2017 im Schnitt bei 1,8 Prozent.
Unions-Fraktionsvize warnt vor schnellen Urteilen zur Erbschaftsteuer
Die Unions-Fraktion steht den Plänen von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zur Reform der Erbschaftsteuer noch zögernd gegenüber. Mit einem vergangene Woche bekannt gewordenen Eckpunktepapier habe Schäuble lediglich "eine Diskussionsgrundlage gelegt", wie man mit dem Urteil des Verfassungsgerichtes umgehen könne, das die Neuordnung nötig macht, sagte Fraktionsvize Ralph Brinkhaus (CDU) zu Journalisten. "Als mehr würde ich es nicht interpretieren", sagte Brinkhaus.
Nahles weist Kritik an Entwurf zur Tarifeinheit zurück
Nach heftiger Kritik von vielen Seiten hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) ihren Gesetzentwurf zur Tarifeinheit verteidigt. Das Streikrecht und die Koalitionsfreiheit würden mit dem Gesetz nicht angetastet, sagte Nahles am Donnerstag zum Auftakt der ersten Lesung im Bundestag. Sie zeigte sich zudem davon überzeugt, dass der Gesetzentwurf verfassungskonform ist. Opposition und kleine Gewerkschaften kritisierten erneut das Vorhaben.
Gabriel drängt EU zur Reform des Emissionshandels
Deutschland drängt die übrigen EU-Mitglieder zu einer schnellen Reform des Emissionshandels, um bei der Weltklimakonferenz in Paris als Vorreiter auftreten zu können. "Wir werden versuchen, im Europäischen Rat und an anderer Stelle die Mitgliedstaaten davon zu überzeugen", sagte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) am Donnerstag am Rande eines Treffens der EU-Energieminister in Brüssel. Die Reform solle "spätestens 2017" in Kraft treten, sagte Gabriel.
ESM-Chef Regling sehr besorgt über Lage in Griechenland - Zeitung
Der Chef des Euro-Rettungsfonds ESM, Klaus Regling, hat vor einer dramatischen Verschlechterung der Haushaltslage in Griechenland gewarnt. "Der eigentlich schon sicher geglaubte Primärüberschuss schmilzt dahin", sagte er im Interview mit dem Handelsblatt. Dieses Jahr könne es "sogar wieder zu einem Defizit kommen". Grund dafür seien die angekündigten Erhöhungen der Staatsausgaben bei gleichzeitig wegbrechenden Steuereinnahmen.
Draghi: EZB hat griechisches Notkreditvolumen um 500 Mio EUR erhöht
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Notkreditvolumen für Griechenland nach Aussage von EZB-Präsident Mario Draghi angehoben. Sie selbst will aber griechische Staatsanleihen erst dann wieder als Sicherheit in Repo-Geschäften annehmen, wenn Griechenland die Bedingungen dafür erfüllt. "Wir haben die ELA für Griechenland angehoben, um 500 Millionen Euro, wenn ich mich nicht irre", sagte Draghi bei seiner Pressekonferenz in Nikosia
Target2-Verbindlichkeiten der griechischen Zentralbank steigen stark
Die Verbindlichkeiten der griechischen Zentralbank gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) im Rahmen des Zahlungsverkehrssystems Target2 haben Anfang 2015 stark zugenommen. Nach Mitteilung der Athener Zentralbank nahmen sie im Januar gegenüber dem Vormonat um 26,675 Milliarden Euro auf 75,994 Milliarden Euro zu. Im Dezember waren sie bereits um 7,61 Milliarden Euro gestiegen. Nach Mitteilung der EZB haben die Griechen im Januar 12,718 Milliarden Euro von ihren Konten abgehoben.
Produktivität in den USA sinkt um 2,2 Prozent
Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im vierten Quartal 2014 nach revidierter Rechnung saisonbereinigt und auf das Jahr hochgerechnet um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang von 2,3 Prozent erwartet, nachdem bei der ersten Schätzung eine Abnahme von 1,8 Prozent ausgewiesen worden war.
US-Industrie sammelt weniger Aufträge ein
Der Auftragseingang der US-Industrie ist im Januar verglichen mit dem Vormonat um 0,2 Prozent gesunken. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte, ergab sich für den Vormonat ein Rückgang von revidiert 3,5 Prozent, nachdem vorläufig ein Minus von 3,4 Prozent gemeldet worden war.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen überraschend
In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 28. Februar wider Erwarten gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche kletterte die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 7.000 auf 320.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 296.000 vorhergesagt.
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March 05, 2015 13:00 ET (18:00 GMT)
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