
Von Hans Bentzien
Die Forderungen der Deutschen Bundesbank gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB) im Rahmen des Zahlungsverkehrssystems Target2 sind im Februar nach dem starken Anstieg im Vormonat wieder leicht gesunken. Wie aus Daten der Bundesbank hervorgeht, beliefen sich die Forderungen per 28. Februar 2015 auf 513,366 Milliarden Euro. Ende Januar waren es 515,266 Milliarden gewesen, Ende Dezember 460,846 Milliarden.
In den Salden der nationalen Zentralbanken der Eurozone spiegelt sich die erhöhte Nachfrage nach Zentralbankgeld in den südlichen Ländern des Euroraums wider. So nahmen die Target2-Verbindlichkeiten der griechischen Zentralbank im Januar um knapp 27 Milliarden Euro zu. Verbindlichkeiten und Forderungen von Defizit- und Überschussländern werden bei der EZB saldiert, wobei sich unter anderem für Deutschland Forderungen ergeben. Die Notenbanken der Südländer dagegen haben Verbindlichkeiten.
Bis Mitte 2012 waren diese Salden gestiegen, danach in der Tendenz gesunken. Diesen Rückgang der Target2-Ungleichgewichte hatte die EZB als Anzeichen für Entspannung an den Finanzmärkten interpretiert. Die Target2-Forderungen der Bundesbank liegen derzeit auf dem höchsten Niveau seit November 2013, aber um ein knappes Drittel unter dem Spitzenwert von August 2012.
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March 09, 2015 05:09 ET (09:09 GMT)
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