
Der Eurokurs
Davor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,0860 (Freitag: 1,0963) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,9208 (0,9122) Euro. In der vergangenen Nacht war der Eurokurs noch auf den tiefsten Stand seit September 2003 abgerutscht.
Die Kombination aus negativen Zinsen und der weiteren Lockerung der EZB-Geldpolitik ("Quantitative Easing") sei eine "schöne neue Welt" für Fremdwährungen, sagte ein Devisenexperte. Der Kursrückgang des Euro sei eine längerfristige Bewegung, und derzeit gebe es keine Gründe, warum diese Entwicklung nicht weitergehen sollte.
Zum heutigen Wochenbeginn starteten die europäischen Währungshüter ihre lang erwarteten Staatsanleihenkäufe. Pro Monat will die EZB so 60 Milliarden Euro frisches Geld in die Märkte pumpen - und das mindestens bis September 2016. Das Billionen-Programm soll die Wirtschaft im Euroraum ankurbeln und die zuletzt gefährlich niedrige Inflation anheizen.
Gleichzeitig rückt die erste Zinserhöhung in den USA immer näher, welche den Dollar gegenüber dem Euro als Anlage attraktiver macht. Am Freitag hatte ein überraschend starker monatlicher US-Arbeitsmarktbericht entsprechende Erwartungen von neuem geschürt.
Außerdem gestaltet sich die Schuldenkrise in Griechenland als immer schwieriger und undurchschaubarer. Allerdings warnte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank: Die Euro-Schwäche solle nicht als Folge einer grassierenden Angst vor einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone ("Grexit") gewertet werden. Zuletzt hatte sich die Gemeinschaftswährung unbeeindruckt von der Hängepartie um Griechenland gezeigt./gl/he
ISIN EU0009652759
AXC0239 2015-03-09/20:37