
Die Baumärkte in Deutschland haben im vergangenen Jahr das von der Praktiker-Pleite gerissene Umsatzloch nicht komplett füllen können. Der Umsatz der Branche fiel mit dem kompletten Marktaustritt der Kette um 6,2 Prozent auf 17,63 Milliarden Euro, wie der Verband BHB am Mittwoch in Frankfurt berichtete. Flächenbereinigt hätten die verbliebenen Anbieter ihre Umsätze aber um 5,0 Prozent steigern können. Vor der Insolvenz stand die preisaggressive Praktiker-Kette als Nummer drei im Markt für etwa zwölf Prozent des Gesamtumsatzes.
Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit einem flächenbezogenen Umsatzwachstum zwischen 1,5 und 2,5 Prozent. Mit zusätzlichen Flächen sollten die Erlöse um 4,1 Prozent steigen, erklärte BHB-Hauptgeschäftsführer Peter Wüst. Umsatztreiber sollten altersgerechte Umbauten zum Beispiel von Bädern sein.
Überproportional werde der Online-Handel mit Do-It-yourself-Artikeln um rund 11 Prozent auf 2,57 Milliarden Euro zulegen. Allerdings ist der Anteil des Online-Handels in diesen Sortimenten noch vergleichsweise niedrig.
Zu Jahresbeginn 2015 gab es nach einer Erhebung der Gesellschaft für Markt- und Betriebsanalyse 2118 Bau- und Heimwerkermärkte mit gut 13 Millionen Quadratmetern Verkaufsfläche. Das waren 80 Standorte weniger als ein Jahr zuvor. Nach Schätzungen der Marktforscher stehen rund 25 Parktiker-Standorte mit einer Gesamtverkaufsfläche von rund 160 000 Quadratmetern vor der Wiedereröffnung. Mittelfristig werde sich die Zahl der Baumärkte auf einem Niveau von etwa 2150 Standorten einpendeln.
Zum Ende dieses Jahres sollte der Umbruch durch das Ausscheiden des drittgrößten Anbieters Praktiker/Max Bahr abgeschlossen sein, sagte der Globus-Manager Erich Huwer. 135 von 301 Praktiker-Standorten haben laut Verband noch keine Folgenutzer gefunden./ceb/DP/stb
AXC0136 2015-03-11/12:46