
"Die europäischen Märkte emanzipieren sich von den USA" - mit dieser Worten brachte das Analysehaus Warburg Research am Freitag die Aktienkursentwicklung in Europa auf den Punkt. Der Grund dafür, dass die hiesigen Börsen nur noch den Weg nach oben kennen würden, sei das am Montag angelaufene Staatsanleihen-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB).
Der EuroStoxx 50
Viele US-Investoren agierten derzeit lieber an den europäischen Märkten, die von der ultralockeren EZB-Geldpolitik profitierten, sagte Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets. Bereits seit Anfang Januar seien rund 40 Milliarden Dollar US-Kapital an die Börsen in Übersee geflossen. In diesem Zeitraum hätten die europäischen Märkte mehr als 30 Milliarden Dollar an Zuflüssen verzeichnet. In den USA herrscht Unsicherheit vor der Sitzung der Notenbank Fed am kommenden Mittwoch. Die Anleger warten auf Hinweise, wann die erste Zinserhöhung seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise stattfinden könnte.
Die anderen europäischen Indizes schafften am Freitag ebenfalls
mehrheitlich Gewinne. Der CAC-40-Index
Mit minus 3 Prozent deutlich bergab ging es lediglich für den griechischen Athex Composite. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte im Schuldenstreit zwischen Griechenland und dessen Geldgebern zuletzt einen versehentlichen, unfallartigen Austritt ("Graccident") des Landes aus der Eurozone nicht mehr ausgeschlossen. Für die meisten Anleger in Europa hat ein solches Szenario seinen Schrecken aber offensichtlich verloren.
Im europäischen Branchenindex Stoxx Europe 600 gab es vor dem
Wochenende kaum Verlierer. Spitzenreiter war mit plus 1,57 Prozent
der Index für die Immobilienunternehmen
Am Ende der Branchenübersicht büßte der Index der Öl- und
Gasunternehmen
Einzelwerte mit kursbewegenden Nachrichten waren ansonsten
Mangelware. Bei den UBS-Aktionären
Die schweizerische Großbank hatte sich im Fall der Manipulation von Devisengeschäften im März mit Kunden auf eine Zahlung von 135 Millionen US-Dollar geeinigt. Wegen der weiter aufgestockten Rückstellungen für juristische Auseinandersetzungen wurde der Gewinn für 2014 nach unten korrigiert. Insgesamt hatte die Bank für das vergangene Jahr nun Rechtskosten von knapp 2,6 Milliarden Franken zu schultern./gl/he
ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
AXC0216 2015-03-13/18:30