
Vize-Kanzler Sigmar Gabriel hat die griechische Regierung aufgefordert, verbale Angriffe auf Deutschland im Schuldenstreit zu unterlassen. Er habe jedes Verständnis dafür, dass Athen eigene Vorschläge zur Krisenbewältigung mache, sagte der SPD-Vorsitzende der "Bild"-Zeitung (Montag). "Wofür ich überhaupt kein Verständnis mehr habe, sind aber die permanenten Angriffe auf Deutschland und die persönlichen Angriffe und Beleidigungen gegen den deutschen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble durch griechische Regierungsvertreter."
Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos hatte Schäuble zuletzt dessen Verwicklung in die frühere CDU-Parteispendenaffäre vorgehalten. "Ehrlich gesagt: es reicht jetzt", sagte Gabriel. So könne es nicht weitergehen. "Und so geht man nicht miteinander um!" Es sei "nicht zu viel verlangt", einen "anständigen Umgangston zu erwarten".
Grünen-Chef Cem Özdemir rief Deutsche und Griechen zu Mäßigung auf: "Beide Seiten müssen aufhören, mit Emotionen, Stereotypen und persönlichen Angriffen Politik zu machen", sagte er der "Rheinischen Post" (Montag). Das sei nicht nur völlig kontraproduktiv bei der Suche nach Lösungen für Griechenlands Finanzkrise. "Wir dürfen auch nicht zulassen, dass einige Medien oder Politiker in beiden Ländern Feindseligkeiten schüren zwischen den Menschen in Deutschland und den Menschen in Griechenland."/seb/DP/zb
AXC0006 2015-03-16/05:21