
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes zeigen sich die Gewerkschaften bereit zu einem bundesweiten regulären Streik der Landesangestellten. Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, sagte vor der Fortsetzung der Verhandlungen am Montag in Potsdam: "Wir wollen einen Durchbruch sehen, sonst werden sich die Dinge weiter zuspitzen." Es könne zu einer Urabstimmung kommen.
Der Verhandlungsführer des Beamtenbunds (dbb), Willi Russ, hält ebenfalls ein Scheitern der Verhandlungen nach eigener Aussage für möglich. "Wir sind kampfbereit", versicherte der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt.
Jüngste Warnstreiks hatten nach Gewerkschaftsangaben über 115 000 Menschen auf die Straße gebracht. Die Arbeitnehmer pochen unter anderem auf 5,5 Prozent mehr Geld für die 800 000 Angestellten der Länder. Sie fordern eine Übertragung auf die rund zwei Millionen Beamte und Pensionäre. Die Länder wollen Entlastungen bei der Altersvorsorge. Zudem geht es um die Bezahlung angestellter Lehrer.
Unter lautem Protest von rund 200 Demonstranten pochte der Chef der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD), auf Bezahlbarkeit. Die Länder wollten auch die Schuldenbremse einhalten und investieren./bw/DP/stb
AXC0202 2015-03-16/15:05