NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem neuen Rekordhoch der Nasdaq zum Wochenbeginn gerät nun auch der S&P-500 an der Wall Street ins Visier der Rekordjäger. Denn den marktbreiten Index trennen im Tageshoch nur noch rund fünf Punkte vom nächsten Rekordhoch. Zwar dürfte es am Montag nicht für neue Höchststände im S&P-500 reichen, aber Börsianer sehen gute Chancen, dass es im Wochenverlauf passiert. Der Nasdaq-Composite legt derweil vor und klettert auf ein Allzeithoch bei 5.225 Punkten. Aktuell legt der Index um 0,2 Prozent zu. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,1 Prozent auf 18.106 Punkte. Der S&P-500 rückt ebenfalls um 0,1 Prozent vor.
"Vergangene Woche hatten wir eine Kombination von Geschäftsberichten aus dem Bankensektor und dem Feiern der hinter uns gelassenen Griechenlandkrise, die den Markt angeschoben hat. Das liegt nun hinter uns. In dieser Woche erhalten wir Geschäftsberichte auf einer breiteren Basis, die uns einen genaueren Blick erlauben, wie gut das zweite Quartal gelaufen ist", sagt Marktstratege Art Hogan von Wunderlich Securities.
Allerdings warnen Händler vor zu viel Griechenlandeuphorie, denn die Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket hätten gerade erst begonnen und dürften sich schwierig gestalten. Immerhin hat die griechische Regierung die Rückzahlung der überfälligen Schulden an den Internationalen Währungsfonds (IWF) eingeleitet, gleiches gilt für Verpflichtungen gegenüber der Europäischen Zentralbank (EZB). Neben dem Optimismus über die Rettung Griechenlands vor der Staatspleite dreht sich der Handel aber im Wesentlichen um die Berichtssaison, die bislang insgesamt besser als vorausgesagt verläuft.
Dabei beherrschen die Geschäftsausweise von Morgan Stanley und IBM das Geschehen, wobei letzterer erst nachbörslich veröffentlicht wird. Morgan Stanley sorgt schon einmal für einen Paukenschlag, denn die US-Investmentbank hat im zweiten Quartal sowohl bei den Einnahmen als auch beim Gewinn die Marktschätzungen übertroffen. Die Aktie gibt anfängliche Gewinne gleichwohl ab und verliert 0,2 Prozent. Schwach, aber letztlich weniger dramatisch als befürchtet, so das Fazit der Börsianer zum Geschäftsausweis von Halliburton. Die Titel des Ölfeldausrüsters legen um 1,7 Prozent zu. Halliburton verbuchte im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch, aber unter dem Strich verdiente der Konzern mehr, als ihm Analysten zugetraut hatten. Auch beim Umsatz schnitt Halliburton besser ab.
Mit dem Spielzeughersteller Hasbro überrascht ein weiteres Unternehmen in der abgelaufenen Periode positiv - Umsatz und Ergebnis liegen über Markterwartung. Die Papiere ziehen um 5,7 Prozent an. Lockheed Martin hat nicht nur die Gewinnerwartungen für das zweite Quartal übertroffen. Der Rüstungs- und Technologiekonzern hat auch seine Jahresprognose angehoben. Zudem kauft der Konzern den US-Hubschrauberbauer Sikorsky. Die Aktien um 1,5 Prozent. Microsoft fallen um 0,2 Prozent. Der Softwaregigant will sich laut Kreisen erneut mit einem Zukauf in Israel verstärken und soll eine Absichtserklärung zum Kauf der Cloud-Informationssicherheitsfirma Adallom unterschrieben haben. Der erwartete Kaufpreis liege bei rund 320 Millionen US-Dollar, heißt es.
Nach der Abspaltung von eBay werden die Aktien von PayPal am Montag erstmals an der Nasdaq gehandelt. Verglichen mit dem zuletzt im Graumarkt ermittelten Kurs legen die Aktien um 5,5 Prozent auf 40,50 Dollar zu. Die zum Stichtag 8. Juli registrierten Aktionäre erhielten für jede eBay-Aktie eine von PayPal. Für den Kurs von eBay geht es optisch um 57 Prozent auf 28,38 Dollar nach unten.
Der Goldpreis setzt seine Abwärtstendenz auf ein weiteres Fünfjahrestief fort. Für die Feinunze müssen nur noch 1.112 US-Dollar nach 1.134 am Freitagabend bezahlt werden. Vom Jahreshoch Ende Januar ist der Preis mittlerweile um über 13 Prozent gefallen. Die Erwartung einer baldigen Zinserhöhung in den USA drückt weiter auf das Sentiment. Befeuert werden entsprechende Spekulationen von James Bullard, Präsident der US-Notenbankfiliale in St. Louis. Er sieht eine über 50-prozentige Chance für eine Zinsanhebung im September.
Dies drückt auch den US-Rentenmarkt, wo die Renditen damit steigen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen legt um 2 Basispunkte auf 2,37 Prozent zu. Auch der Dollar neigt weiter zur Stärke, der Euro stagniert bei rund 1,0850 Dollar, womit der Greenback die jüngsten Aufschläge verteidigt. Die Rohölpreise bewegen sich auf einem Viermonatstief. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,5 Prozent auf 50,67 Dollar. Vor allem die Aussicht auf ein höheres Angebot aus dem Iran belaste den Ölpreis, heißt es im Handel.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.105,85 0,11 19,40 S&P-500 2.128,66 0,10 2,02 Nasdaq-Comp. 5.221,65 0,22 11,50 Nasdaq-100 4.677,41 0,34 15,81 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.34 Uhr Fr, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0851 0,15% 1,0835 1,0855 EUR/JPY 134,84 0,25% 134,50 134,56 EUR/CHF 1,0450 0,13% 1,0436 1,0418 USD/JPY 124,27 0,11% 124,14 123,98 GBP/USD 1,5589 -0,10% 1,5603 1,5633 ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 20, 2015 11:35 ET (15:35 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.