
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Deutschland will bei dem von China initiierten Projekt der internationalen Entwicklungsbank AIIB als Gründungsmitglied einsteigen. Das kündigte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nach einem Treffen mit dem chinesischen Vizepremier Ma Kai in Berlin an.
Dort hatte zuvor ein "Deutsch-Chinesischer Finanzdialog" stattgefunden. Auch Frankreich und Italien wollten bei der Asian Infrastructure Investment Bank als Gründungsmitglieder einsteigen, erklärte Schäuble.
Schäuble begrüßte das chinesische Vorhaben einer Infrastrukturbank ausdrücklich. "Wir wollen bei der Gestaltung der Bank unsere langjährigen Erfahrungen mit internationalen Finanzorganisationen einbringen und durch gute Standards dabei mithelfen, dass die neue Bank eine hohe internationale Reputation erhält", sagte der Bundesfinanzminister. "Wir stimmen darin überein, dass Infrastrukturinvestitionen für die weitere Entwicklung in Asien von entscheidender Bedeutung sind." Ma betonte seinerseits, er begrüße die deutsche Entscheidung.
Die AIIB könne "eine bedeutende Rolle spielen, um Infrastrukturmittel in Asien bereitzustellen", zeigten sich beide Länder in einer gemeinsamen Erklärung überzeugt. Dabei sprachen sich Berlin und Peking auch dafür aus, das Wirtschaftswachstum zu fördern und die Beschäftigung zu erhöhen. Schäuble erklärte, er habe bei dem Treffen "unsere Überzeugung belegt, dass sich wachstumsfreundliche Konsolidierung auszahlt".
Das Projekt der AIIB sorgte jüngst für Verstimmung zwischen großen EU-Ländern und den USA, weil es in Konkurrenz zu der von den USA dominierten Weltbank tritt. Auch Großbritannien will bei dem von Peking angestoßenen Vorhaben einsteigen.
Ma befindet sich bereits seit mehreren Tagen in Deutschland. Unter anderem hatte er am Sonntag an der Eröffnung der Computermesse Cebit in Hannover teilgenommen, bei der China Gastland ist.
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March 17, 2015 08:16 ET (12:16 GMT)
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