
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Eurogruppenchef bringt Kapitalkontrollen für Griechenland ins Spiel
Der niederländische Finanzminister und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat am Dienstag signalisiert, dass Kapitalkontrollen eine Option sein könnten, um Griechenland in der Eurozone zu halten. Dijsselbloem, der die Gruppe der Finanzminister der Eurozone anführt, sagte in einem Interview im niederländischen Radio, die Rettung Zyperns 2013 habe bewiesen, dass die Schließung von Banken und die Einsetzung von Kapitalkontollien zu Stabilisierung des Finanzsystem des Landes beigetragen hätten.
Mindestlohn in Griechenland soll bis Sommer 2016 erhöht werden
Die linksgeführte griechische Regierung will ihr Wahlversprechen umsetzen und den monatlichen Mindestlohn bis zum Sommer kommenden Jahres in zwei Stufen erhöhen. Bis zum Monatsende solle ein entsprechendes Gesetz vorliegen, sagte ein Sprecher der Arbeitsministeriums in der Hauptstadt Athen am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Demnach ist eine Erhöhung von derzeit 580 auf 751 Euro bis spätestens Ende August 2016 geplant. Bereits bis zum kommenden Herbst sollten 654 Euro erreicht sein.
Chef der Wirtschaftsweisen warnt bei Grexit vor politischen Folgen
Der Vorsitzende der Wirtschaftsweisen hält einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone (Grexit) für ökonomisch verkraftbar. Gefährlicher seien politische Auswirkungen, sagte Christoph Schmidt der Neuen Osnabrücker Zeitung. Wenn man Griechenland erlaube, vertragliche Vereinbarungen der Rettungspakete einseitig aufzukündigen, könnten politische Strömungen, die vermeintlich leichte Auswege aus der Krise versprechen, in Europa mehr Zulauf erhalten.
Ausschreitungen bei Blockupy-Protesten gegen EZB-Eröffnung
Bei den Protesten des linken Aktionsbündnisses Blockupy zur offiziellen Eröffnung der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt ist es bereits am Mittwochmorgen zu schweren Krawallen gekommen. Rund um den Neubau der EZB und auch an mehreren Stellen in der Innenstadt kam es nach Angaben einer Polizeisprecherin zu Ausschreitungen. Es wurden demnach sieben Polizeiautos in Brand gesetzt, Steine geworfen und Barrikaden errichtet. Mindestens zwei Beamte seien verletzt worden.
EU-Konsens zu Russland-Sanktionen in Sicht - Kreise
Vor Beginn des EU-Gipfels zeichnet sich offenbar eine politische Lösung im Umgang mit der zuletzt nicht mehr uneingeschränkt einstimmigen Haltung aller Mitgliedsländer mit Blick auf die gegen Russland verhängten Wirtschaftssanktionen ab. Wie mit den Verhandlungen vertraute Personen sagten, könnte das Problem einer etwaigen Uneinigkeit dadurch umgangen werden, dass eine Entscheidung über eine Verlängerung der Sanktionen verschoben und mögliche Entschärfungen explizit von einer vollumfänglichen Umsetzung der Minsker Vereinbarungen für einen Waffenstillstand in der Ostukraine abhängig gemacht würden.
EU-Währungskommissar kündigt schärfere Steuertransparenzregeln an
Die Europäische Kommission will mit schärferen Transparenzregeln Steuersparmodellen von Unternehmen einen Riegel vorschieben. "Die EU-Mitgliedsstaaten haben derzeit kaum Informationen über die grenzüberschreitenden Steuergestaltungsmodelle der anderen Länder", sagte Währungskommissar Pierre Moscovici der Zeitung Die Welt. "Das wollen wir durch ein Transparenz-Paket ändern." An diesem Mittwoch wird die Brüsseler Behörde den Plan präsentieren, dessen Eckpunkte der Zeitung nach eigener Aussage schriftlich vorliegen. "Unternehmen nutzen die Komplexität der Steuergesetze und die mangelnde Kooperation der Mitgliedstaaten, um Steuern zu vermeiden", heißt es laut Bericht in dem Papier.
Netanjahu will neue Regierung innerhalb von drei Wochen bilden
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu will nach seinem Erfolg bei den Parlamentswahlen innerhalb von zwei bis drei Wochen eine neue Koalition schmieden. "Der Ministerpräsident beginnt sofort mit der Regierungsbildung und beabsichtigt, dies innerhalb von zwei bis drei Wochen zu schaffen", teilte die konservative Likud-Partei Netanjahus am Mittwoch mit. Bereits in der Nacht habe er mit den Führern der bevorzugten Koalitionspartner gesprochen Gemeint waren die rechtsaußen angesiedelten Parteien Jüdisches Heim und Unser Haus Israel sowie die beiden Knessetfraktionen der ultraorthodoxen Juden. Nach Auszählung fast aller Stimmen lag der Likud mit 23,26 Prozent deutlich vor dem Mitte-links-Bündnis Zionistische Union mit 18,73 Prozent.
Japanische Firmen gewähren höchste Lohnerhöhungen seit Jahren
Die japanischen Arbeitnehmer können sich über die höchsten Lohnerhöhungen seit Jahren freuen. Das kündigten mehrere große Unternehmen des Landes an. Zuvor hatte Ministerpräsident Shinzo Abe dazu aufgerufen, den Wohlstand besser zu verteilen und so den Konsum anzukurbeln. Die Lohnerhöhungen sind der Schlüssel, um den von Abe angestrebten positiven Zyklus anzustoßen. Die Erholung der Unternehmensgewinne soll zu höheren Löhnen und somit zu höheren Konsumausgaben japanischer Haushalte führen. Damit soll ein nachhaltiges ökonomisches Wachstum geschaffen werden.
+++ Konjunkturdaten Japan
Handelsbilanz Feb Defizit 424,6 Mrd JPY (PROGNOSE: Defizit 1 Bill JPY)
Importe Feb -3,6% gegenüber Vorjahr
Exporte Feb +2,4% (PROGNOSE: -0,6%) gegenüber Vorjahr
Exporte nach Europa Feb +1,9% gg Vorjahr
Exporte in die USA Feb +14,3% gg Vorjahr
Exporte nach Asien Feb -1,1% gg Vorjahr
Exporte nach China Feb -17,3% gg Vorjahr
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March 18, 2015 04:55 ET (08:55 GMT)
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